Hattingen. Am Mittwoch beginnen die Sanierungsarbeiten an der Kleinen Weilstraße in Hattingen. Warum die Anlieger am Ende zur Kasse gebeten werden.
Anfang des Jahres 2016 haben Rat und Verwaltung die Sanierung der Kleinen Weilstraße beschlossen. Immer wieder wurde der Baustart verschoben – jetzt hat das Warten ein Ende: Ab Mittwoch, 10. Februar, sollen die Bagger rollen.
Im Zuge der Erneuerung der Rohre wird auch der Straßenbelag ausgetauscht, teilt die Stadt mit. Zudem sollen später Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden, um die wichtige Verbindungsstraße der Innenstadt optisch aufzuwerten.
Erreichbarkeit der Grundstücke bleibt gewährleistet
Los geht es mit dem Austausch der alten Kanäle, dann wird das marode Pflaster erneuert. Die Bauarbeiten erfolgen abschnittsweise zunächst im Bereich von der Großen Weilstraße bis zum Krämersdorf. „Die Erreichbarkeit der Grundstücke wird zu jeder Zeit gewährleistet sein – teilweise mit Einschränkungen. Wir versuchen, diese so gering wie möglich zu halten“, betont Markus Maas vom Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau.
Die Stadt weist darauf hin, dass die Zulieferung der Geschäfte aus Richtung der August-Bebel-Straße über die Zufahrt am Weiltorplatz nicht möglich ist. Die zweispurige Fahrbahn auf der August-Bebel-Straße wird kurz nach der Einmündung zum Reschop-Carré-Parkhaus für 50 Meter einspurig verlaufen. Der rechte Fahrstreifen wird gesperrt und als Baustellenein- und ausfahrt genutzt.
640.000 Euro wird die Maßnahme kosten
Sieben Monate sollen die Arbeiten dauern. 640.000 Euro wird die Maßnahme kosten. Die schlechte Nachricht für die Anwohner der Kleinen Weilstraße: Sie werden sich an den Kosten beteiligen müssen.
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Zunächst hatte die Bauverwaltung den Anliegern Hoffnung gemacht, sich die Zuzahlung sparen zu können. Wenn nur Deckschichten erneuert werden, kommt die Kommune für alle Kosten auf. „Das haben wir anfangs falsch eingeschätzt“, hatte Baudezernent Jens Hendrix eingeräumt.
Die Kanäle der Großen Weilstraße sind mehr als 90 Jahre alt, die Straßendecke stammt aus dem Jahr 1972. Bei ersten Arbeiten an Versorgungsleitungen hatte sich gezeigt, dass auch die Unterschicht saniert werden muss. Also werden Anliegerbeiträge fällig.
Das Verfahren soll transparenter werden
In welcher Höhe diese sich bewegen, ist noch unklar. Nach Protesten von Bürgern und einer landesweiten Volksinitiative hatte der Rat der Stadt Hattingen Ende 2018 eine Resolution zur Abschaffung der Abgabe verabschiedet. Auch viele CDU- und FDP-Stadtverordnete stellten sich gegen die schwarz-gelbe Landesregierung, die an einer Anwohnerbeteiligung festhält.
Immerhin soll die Höhe der Abgabe gesenkt, das Verfahren transparenter werden. Dazu wird es eine Neufassung des Straßen- und Wegekonzeptes geben, die gesetzlich festzurrt, was die Bauverwaltung seit Jahrzehnten macht: die Bürger informieren und mitreden lassen.
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