Hattingen. Förderung des Landes NRW und ein kommunales Konjunkturpaket sollen in Hattingen Handel und Gastronomie stärken - nach dem zweiten Lockdown.
Neben einem „kommunalen Konjunkturpaket zur Stärkung von Handel und Gastronomie in Corona-Zeiten“ soll eine jetzt bewilligte 90.000-Euro-Förderung des Landes NRW der Stadt Hattingen helfen bei der Suche nach Maßnahmen zum Erhalt einer zukunftssicheren Innenstadt. Nun, da dem Handel erneut ein harter Lockdown bevorsteht, hofft Wirtschaftsförderer Martin Serres, dass weitere Überbrückungshilfen von Bund und Land Einzelhändler und Gewerbetreibende auch künftig am Leben erhalten. „Damit wir diese mit unseren lokalen Maßnahmen im Anschluss zusätzlich stärken können.“
Einschränkungen in Pandemie verstärken Abwärts-Trend des stationären Handels
Die Einschränkungen in der Pandemie und damit einhergehende Umsatzeinbußen von Händlern und Gastronomen hätten den Abwärts-Trend des stationären Handels bereits in den vergangenen Monaten verstärkt, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt hatte sich nicht zuletzt daher im Sommer um Geld aus dem „Sofortprogramm Innenstadt“ des Landes beworben, sagt Martin Serres – nahezu zeitgleich mit dem vom Stadtrat beschlossenen Zwölf-Punkte-Corona-Paket.
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Das Fördergeld des Landes, so Serres, soll dabei unter anderem in Projekte für eine verstärkte Vernetzung der lokalen innerstädtischen Akteure investiert werden – runde Tische mit Immobilieneigentümern, Gewerbetreibenden und Co. etwa, von externen Experten moderiert. Ziel sei es, langfristige Leerstände zu vermeiden.
Stadt will Marketing-Kampagne vorantreiben
Leerständen mit kreativen Ideen entgegnen
Die Hattinger Innenstadt überzeuge mit ihrer liebevoll restaurierten Altstadt, dem lebendigen Mix aus Kultur- und Gastronomieangeboten und vielen Inhabergeführten Läden, sagt Bürgermeister Dirk Glaser.
Dennoch dürfe man „vor dem starken Online-Handel und den damit verbundenen Auswirkungen nicht die Augen verschließen. Dafür wollen wir vorsorglich Konzepte entwickeln, damit Hattingen auf einem guten Weg bleibt. Den teilweise vorhandenen Leerständen beispielsweise müssen wir mit kreativen Ideen entgegnen und Projekte ausbauen, um die Zukunft der Stadt krisenfest zu gestalten. Die Fördermittel tragen einen wichtigen Teil dazu bei.“
Daher müsse man sich neben angemessenen Mieten für leerstehende Läden auch Gedanken machen über alternative Nutzungen. So etwa könne in ein ehemaliges Geschäft vielleicht auch ein Dienstleistungsunternehmen einziehen oder dieses durch Umbau als Wohnraum genutzt werden, nennt der Wirtschaftsförderer Beispiele. Andererseits könne ein Ladenlokal, das bislang nur über eine Stufe erreichbar ist, attraktiver werden für Gewerbetreibende, wenn etwa der Eigentümer vor dem Eingang eine Rampe baut.
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Neben der Vernetzung der lokalen innerstädtischen Akteure, so Martin Serres, wolle die Stadt von den im „kommunalen Konjunkturpaket“ beschlossenen Maßnahmen in den nächsten Wochen vor allem die Marketing-Kampagne zur Stärkung von Handel, Gastronomie und Tourismus vorantreiben. Die PR-Kampagne sei dabei „gesamtstädtisch angelegt“. Gut 30.000 Euro stehen für diese zur Verfügung, so Serres. Geld, das die Stadt durch die Coronabedingten Ausfälle des Altstadtfestes und des Hansetages eingespart hat. Doch die Zusammenkünfte mit verschiedenen kreativen Köpfen - Mediendesignern, Digital Natives, PR-Experten –, die nach Alternativen zu den üblichen Werbestrategien suchen wollten, laufen trotz des Lockdowns an, derzeit nun zunächst virtuell.
Gutscheinsystem schon auf den Weg gebracht
Das Gutscheinsystem mit der „Hattingen Card“ dagegen sei ja bereits auf den Weg gebracht, betont Wirtschaftsförderer Martin Serres, ebenso das Online-Portal hattingen-erleben.de, das grundsätzlich aber auch noch ausgebaut werden könne (Bonusprogramm, Plattform für Online-Handel). Zudem sei der WLAN-Netzausbau in der Innenstadt, ebenfalls Bestandteil des kommunalen Konjunkturpakets, in der Umsetzung.