Hattingen. 3000 Euro gibt die Stadt Hattingen in diesem Jahr noch für ein besseres freies WLAN. Wofür der Verein Freifunk EN die Mittel einsetzen will.

Um den freien Zugang zum Internet im öffentlichen Raum weiter anzukurbeln, investiert die Stadt in diesem Jahr noch 3000 Euro. Dazu hat sie die seit 2015 bestehende Kooperation mit dem Verein Freifunk-Ennepe-Ruhr-Kreis erweitert.

In Hattingen gibt es aktuell 212 Knotenpunkte, an denen sich Menschen kostenfrei in das öffentliche WLAN-Netz einwählen können. Es loggen sich nach Auskunft der Stadt auch während der Sommerferien am Tag über 600 Nutzer gleichzeitig in das freie WLAN-Netz ein.

3000 Euro gibt die Stadt Hattingen, um mit Freifunk freies WLAN zu verstärken

Im Juni hatte der Rat als Teil des Corona-Konjunktur-Pakets die erweiterte Kooperation mit dem Verein Freifunk beschlossen. Für 1000 Euro möchte der Verein Router kaufen, für 2000 Euro, so sagt Jonas Plitt vom Verein, möchte die Stadt Internetanschlüsse mieten. Beispielsweise an Standorten, die von vielen Menschen genutzt werden.

Er freut sich, dass die Vereinsmitglieder mit ihren Anliegen auf kurzem Weg mit der Stadt in Kontakt treten könnten. Die Stadt werbe zudem bei Ansprechpartnern für Freifunk. Als kurzfristige Maßnahme möchten die Ehrenamtlichen jetzt Freifunk-Router in Geschäften verteilen. „Wir gehen verstärkt in die Werbung, das ist Arbeit im Feld vor Ort“, so Plitt. Mittelfristig sollen „auf Dächern Anlagen installiert werden, die die Daten schneller von A nach B bringen. Wir müssen einfach dranbleiben, die Bandbreiten werden größer. Nutzer möchten Netflix zum Beispiel in Full HD streamen.“

In der City sind viele Router aufgestellt, in den Stadtteilen besteht vermehrt Bedarf

https://www.waz.de/staedte/hattingen/jetzt-den-newsletter-mit-hattinger-nachrichten-abonnieren-id227867855.htmlIn der Innenstadt Hattingens sind bereits viele Router aufgestellt, bei Gastronomen, in Geschäften, auch in städtischen Gebäuden wie Stadtmuseum, Rathaus, Bürgerbüro, Altes Rathaus. Besonders in den Stadtteilen mit weniger Geschäften ist aber noch Luft nach oben. „Da müssen Privatleute mitmachen.“

Aber die Vorbehalte seien teils groß. „Manche sehen nicht ein, warum sie andere kostenlos nutzen lassen sollen, wofür sie selbst zahlen.“ Auch Sicherheitsbedenken gebe es oft. Dabei betont Plitt die Rechtssicherheit und Unkompliziertheit de Systems. „Der Betreiber des Freifunk-Routers bleibt anonym.“ Die Ehrenamtlichen des Vereins beraten gerne. „Danach sind oft Bedenken ausgeräumt. Wir haben positive Resultate.“

Im Industriemuseum soll es Hotspots ab September geben

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Immer noch liegt Plitt im Magen, dass der Landschaftsverband die Freifunk-Idee abgelehnt hat. „Es war alles vorbereitet, es gab Fördergelder, man hätte nur noch ,Ja’ sagen müssen.“ Stattdessen will der LWL auf dem Gelände des Industriemuseums selbst für Hotspots sorgen. Bis zu diesem Sommer sollten einige eingerichtet sein, hatte Museumsleiter Robert Laube angekündigt.

„Die Leitungen liegen bereits, die Hotspots müssen noch verteilt werden. Im September ist der Aufschalttermin, da gehen dann die Kabel auf dem Gelände ans Netz“, erklärt Laube.

Vom Rathaus-Turm aus soll sicher über lange Distanzen übertragen werden

Derzeit verfolgen die Freifunker in Hattingen zudem das Ziel, ein so genanntes LoRaWAN-Gateway auf dem Rathausturm zu installieren. Das ermöglicht den Betrieb moderner IoT-Geräte und eine sichere Übertragung über lange Distanzen. „Ich hole ich gerade noch Vergleichsangebote von Elektrikern ein. Wir möchten das fördern lassen. Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr eine Förderzusage bekommen“, erklärt Plitt.

Er hofft, dass sich für den Freifunk auch Möglichkeiten ergeben durch die Glasfaserkabel, die die Stadt in Schulen legen lässt. „Schulen könnten tolle Knotenpunkte sein. Aber die Stadt muss natürlich prüfen, ob das mit dem Maßnahmenkatalog zur Betriebs- und IT-Sicherheit machbar ist.“