Der Bundestagsabgeordnete aus Witten hört auf. Die SPD Hattingen denkt über einen eigenen Bewerber nach. Was sie dabei noch im Blick hat.
Nach acht Jahren im Bundestag geht Ralf Kapschack 2021 in Rente. Der Sozialdemokrat wird Ende dieses Jahres 66 Jahre alt und möchte nun einem oder einer Jüngeren das Feld überlassen. Ein Nachfolgekandidat drängt sich zurzeit noch nicht auf. Die SPD-Stadtverbände in Hattingen, Sprockhövel, Witten, Herdecke und Wetter können nun Vorschläge machen.
„So weit sind wir noch nicht. Die Nachricht ist ja noch ganz frisch“, sagt Manfred Lehmann, Vorsitzender der SPD Hattingen. Ralf Kapschack stammt wie seine Vorgängerin Christel Humme aus Witten, der größten Stadt des Wahlkreises 139. „Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht auch in Hattingen nach geeigneten Kandidaten umsehen“, so Lehmann.
2022 sind Landtagswahlen
Allerdings will der örtliche SPD-Parteichef Bewerbungen nicht losgelöst betrachten. „2022 sind Landtagswahlen. Ich bin sehr dafür, eine personelle Komplettlösung ins Auge zu fassen.“
In Witten werden bereits zwei Namen gehandelt. Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Axel Echeverria (40) soll sehr früh Interesse für die Kapschack-Nachfolge angemeldet haben. Allerdings fiel das Ergebnis, ihn als Bundestagskandidaten vorzuschlagen, im eigenen Ortsverein Bommern mit 6:4 knapp aus.
Entschieden wird die Kandidatur im Januar
Mit der SPD-Mitte hat sich ein weiterer Ortsverein zu Wort gemeldet. Dort wird Tanja Knopp (47) als mögliche Kandidatin vorgeschlagen. In der Partei gilt dies als große Überraschung.
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Entschieden wird die Kandidatur im Januar auf Unterbezirksebene. Bis Mitte November können die Ortsvereine aus den fünf Städten ihre Favoriten nennen.
Positive Bilanz nach acht GroKo-Jahren
In einem persönlichen Schreiben an seine Parteifreunde hatte Ralf Kapschack seinen Abschied angekündigt. Unterm Strich zieht der Sozialpolitiker eine positive Bilanz nach acht GroKo-Jahren. „Mit der Einführung des Mindestlohns, zusätzlichen Mitteln für die Kommunen, dem sozialen Arbeitsmarkt und nicht zuletzt der Grundrente haben wir einiges erreicht“, so der gebürtige Wittener.
Mutige Sach- und Personalentscheidungen seien nötig, um die Menschen auch im Wahlkreis 139 für die SPD zu gewinnen, so der scheidende Abgeordnete, der 2017 sein Mandat mit knappem Vorsprung vor dem Dauerrivalen Ralf Brauksiepe (CDU) ins Ziel brachte.