Wittener setzt sich in Hattingen und im Wahlkreis durch. Brauksiepe (CDU) zieht über Landesliste ein. AfD landet in Hattingen bei zehn Prozent.

  • Wittener setzt sich in Hattingen und im Wahlkreis durch
  • Brauksiepe (CDU) zieht über Landesliste ein
  • AfD bleibt mit vier Prozent weit zurück.

Ralf Kapschack hat den Wahlkreis 139 verteidigt und sich das Direktmandat für eine zweite Amtszeit gesichert. In Hattingen knapp, im gesamten Wahlkreis deutlicher setzte sich der Wittener SPD-Mann gegen Ralf Brauksiepe durch. Der Christdemokrat aus Hattingen hatte den Abstand in den vergangenen 19 Jahren stetig verkürzt und sich Hoffnungen auf einen Wechsel gemacht. Doch der blieb ein weiteres Mal aus.

Zwiegespalten kommentierte am Sonntagabend Ralf Kapschack den Wahlausgang. „Natürlich freue ich mich über meinen persönlichen Erfolg im Wahlkreis. Ich wäre ja sonst draußen gewesen“, sagte er. Das bundesweite Ergebnis der SPD sei eine große Enttäuschung. „Dass wir jetzt in die Opposition gehen, halte ich für völlig richtig.“

Auf eine weitere Mitwirkung in der Bundesregierung stellt sich Ralf Brauksiepe ein. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium kann mit dem erneuten Einzug in den Bundestag über die Landesliste leben. Zum bundesweiten Abschneiden der CDU sagte Brauksiepe: „Natürlich ist das Ergebnis schlecht. Aber wir leben auch in schwierigen Zeiten. Was jetzt zählt: Die CDU hat einen klaren Regierungsauftrag.“

AfD landet bei rund zehn Prozent

Für Janosch Dahmen hat sich eine Neuauflage des Zitterspiels von vor vier Jahren ergeben. Beim Bundestagswahlgang 2013 fehlten dem Kandidaten der Grünen am Ende nur rund 300 Stimmen zum Einzug in den Bundestag über die Landesliste. Ob es diesmal klappt, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. „Die jetzt vorliegenden Zahlen sprechen eher dagegen“, sagte der Wittener am Abend. „Ob es auf dem Weg über die Überhangmandate noch reicht, wird sich erst spät in der Nacht entscheiden.“ Mit dem Bundesergebnis seiner Partei ist Dahmen sehr zufrieden. „Es ist noch besser als die schon guten Umfragen. Schade, dass die AfD so stark geworden ist.“

Mandat geholt, aber erschüttert von den Gesamtergebnissen: Die Hattinger SPD am Wahlabend.
Mandat geholt, aber erschüttert von den Gesamtergebnissen: Die Hattinger SPD am Wahlabend.

Auch Heinz Dieter Kempka kann mit seinem Wahlergebnis gut leben. „Bei den Erststimmen habe ich deutlich zugelegt, das kann sich wirklich sehen lassen“, freute sich der Kandidat der Linkspartei. Über das Abscheiden der AfD zeigt sich der Herdecker „entsetzt“. Jetzt müssten alle Demokraten zusammenstehen, meint er.

Das sieht auch Jürgen A. Weber so. Er lebt ebenfalls in Herdecke und hat für die FDP kandidiert. Dass die AfD jetzt drittstärkste Kraft wurde, sei bitter. Er selbst freut sich über sein Wahlergebnis. Im Wahlkreis 139 nämlich ist er die dritte Kraft geworden und hat das Rennen der kleineren Parteien bei den Erststimmen für sich entschieden.

AfD-Bewerber Michael Funk hatte seine Kandidatur zurückgezogen. Bei den Zweitstimmen erreichte die Protestpartei in Hattingen zehn Prozent der Wählerstimmen. Es folgen Grüne und Linke mit jeweils 7,5 Prozent.