Hattingen. An Hattingens Gymnasien und Gesamtschule kommen nach dem Ende der Abiklausuren alle Schüler wieder zur Schule. So ist der Unterricht organisiert:
Nach wochenlangem Homeschooling hat der Unterricht vor Ort nun auch an Hattingens Gymnasien und der Gesamtschule wieder für alle Schüler begonnen. Durchgehend in der Schule sind die verschiedenen Klassen und Jahrgänge allerdings nicht. Und die Anzahl der Unterrichtstage für die einzelnen Schüler ist verschieden.
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Das NRW-Schulministerium hatte den vergangenen Dienstag, den ersten Tag nach den Abiturklausuren, als Startpunkt für die Wiederaufnahme des Unterrichts an allen Schulen mit gymnasialer Oberstufe ausgegeben. Am Gymnasium Holthausen startete der Präsenz-Unterricht für die Nicht-Abiturienten sogar schon einen Tag eher.
Ein Lehrer gibt dreimal dieselbe Unterrichtsstunde
Halbiert beziehungsweise gedrittelt, sagt Schulleiter Thorsten Köhne, habe man zur Einhaltung der Abstandsregeln dabei Oberstufen-Kurse wie Klassen. Während die zweigeteilten Kurse der Jahrgangsstufe 11 (Q1) bereits seit Mitte Mai im täglichen Wechsel in der Schule sind, haben die Schüler der Jahrgangsstufe 10 (EF) nun montags oder dienstags Unterricht in Deutsch, Mathe, Englisch, mittwochs und donnerstags in den Gesellschafts- und Naturwissenschaften. Jeder Lehrer würde dadurch „dreimal dieselbe Unterrichtsstunde geben“. Und die Jahrgänge 5 bis 9, so Köhne, kämen tageweise in die Schule, jedes Kind bis zu den Sommerferien Ende Juni vier Mal.
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Bis zum Schuljahresende Unterricht für alle Jahrgangsstufen mussten die Schulen laut NRW-Schulministerium organisieren – im Rahmen ihrer personellen und räumlichen Kapazitäten. Für das Gymnasium Holthausen, rechnet Köhne vor, benötige er für sein Modell täglich insgesamt immerhin 31 Lehrkräfte, „mehr als 80 Prozent unserer Lehrer sind im Einsatz“. Dass der direkte Unterricht, wenn auch eingeschränkt, wieder aufgenommen wird, hält der Pädagoge dabei für sehr wichtig. Präsenz-Unterricht, so Köhne, sei nun einmal das A und O von Schule. Zudem zeige sich nun, „dass das Lernen auf Distanz bereits zuvor bestehende Leistungsunterschiede bei den Schülern noch vergrößert“.
Wiedergewöhnung an schulische Abläufe
Versetzter Unterricht an der Realschule
Die Realschule Grünstraße ist bereits seit Mitte vergangener Woche mit allen Jahrgängen am Start, die (geteilten) Klassen der einzelnen Jahrgänge werden dabei tageweise beschult - jeweils sechs Stunden. Der Unterricht der einzelnen Klassen beginnt zur Vermeidung von Begegnungsverkehr auf dem Schulhof und im Gebäude zeitversetzt.
Da Schulleiter Jürgen Ernst derzeit etwa ein Drittel des Kollegiums nicht im Präsenz-Unterricht einsetzen kann, da sie Corona-Risikogruppen angehören, ist Unterricht in jedem Fach nicht für jeden Schüler möglich. „Wir bemühen uns aber, die Hauptfächer mit abzudecken“, so Ernst.
Auch Anette Christiani, Schulleiterin am Gymnasium Waldstraße, ist froh, dass ihre Schüler nun auch wieder vor Ort unterrichtet werden - die Q1 und die EF an fast allen Tagen vollständig, die Jahrgangsstufen 5 bis 9 tageweise. Insbesondere bei den jüngere Jahrgängen stehe derzeit indes nicht der Unterrichtsstoff im Mittelpunkt, sondern die Wiedergewöhnung an schulische Abläufe. Ein großes Thema, so Christiani, seien im direkten Unterricht zudem die Schüler-Erfahrungen mit dem Homeschooling, das ja neben diesem weiterlaufe.
Direkter Kontakt zwischen Lehrern und Schülern ist unverzichtbar
Bei allen digitalen Möglichkeiten, findet Elke Neumann, die Leiterin der Gesamtschule in Welper, sei „der direkte Kontakt zwischen unseren Lehrern und ihren Schülern einfach unverzichtbar“. Zwar sei der nun stark eingeschränkte direkte Unterricht „nicht die Idealkonstellation“, helfe aber, „dass die Schüler sich nicht ganz von der Schule entwöhnen“.
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An mindestens drei Tagen wird an der Gesamtschule dabei jede Klasse – auf jeweils zwei Räume verteilt – in der Schule sein. Die Zeit bis zu den Sommerferien, so Neumann, wolle man dabei auch dafür nutzen, Schülern individuell dringend benötige Hilfestellungen zu geben. Für den zwölften Gesamtschul-Jahrgang (Q1) seien zudem sogar 16 Päsenztage eingeplant. Denn, so Neumann: „Trotz Ergänzung der digitalen Möglichkeiten ist der Unterricht in der Schule zur Vermittlung der später abiturrelevanten Inhalte dringend erforderlich.“