Hattingen. Die Reisebüros in Hattingen leiden unter den Folgen des Coronavirus. Einige mussten Kurzarbeit anmelden. Für Kunden bleiben sie aber erreichbar.

Die Reisebranche leidet derzeit sehr unter der Corona-Krise. Urlauber können ihre Reisen nicht antreten, die Reisebüros bearbeiten Stornierungen, verdienen aber kein Geld. Einige Hattinger Reisebüros haben Kurzarbeit angemeldet, doch sie bleiben in der schwierigen Zeit dennoch optimistisch.

Kurzarbeit in Reisebüros

Die finanziellen Einbußen sind bei den Reisebüros erheblich, Provisionen bleiben aus und die Kosten hoch. Mitarbeiter und Mieten müssen weiterhin bezahlt werden. Deshalb haben Ruhrpress und das City Reisebüro für mehrere Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet und Zuschüsse vom Staat beantragt und auch schon bewilligt bekommen. „Wir haben auch Glück, dass uns die Miete verringert wurde“, sagt Werner Schardt, Geschäftsführer des Derpart Ruhrpress Reisebüros. Beide Reisebüros leben derzeit von gebildeten Rücklagen. „Wir werden so lange weitermachen wie es uns möglich ist“, sagt Mike Nattermann, Inhaber des City Reisebüros an der Augustastraße.

„Aktuell gehen wir aktiv auf unsere Kunden zu, informieren über die Entwicklungen und kümmern uns um die Stornierungen“, erklärt Schardt. Genau wie das City- ist auch das Ruhrpress Reisebüro fünf Stunden täglich telefonisch zu erreichen. „Die Situation ist nicht schön, aber es ist auch eine Möglichkeit, unseren Service unter Bewies zu stellen. Das unterscheidet uns vor allem von den Internetanbietern“, weiß Mike Nattermann.

Reise für den April abgesagt

Kim Kuhlmann, die das mobile Reisebüro Fernweh führt, ist auch von den Reise-Absagen betroffen, da sie aber weder Mitarbeiter beschäftigt noch Miete bezahlen muss, halten sich ihre Verluste in Grenzen. „Ich verdiene aktuell keinen einzigen Cent mit meiner Arbeit, aber durch diese Phase muss ich nun durch und irgendwann wollen die Menschen auch wieder verreisen und dann werde ich da sein“, sagt sie.

Der Arbeitsaufwand, der nach den Reise-Absagen aufkam, sei sehr groß gewesen, so Kuhlmann. „Die ersten zwei Wochen waren hart, ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte“, erklärt die Inhaberin des Reisebüros Fernweh. Aktuell habe sich die Situation aber beruhigt, die Reisen für den April seien nun bearbeitet und abgesagt. Nun warte man nur noch auf die Rückzahlungen an die Kunden, so Kuhlmann.

Hattinger aus dem Ausland zurückgeholt

Einige Kunden der Hattinger Unternehmen waren während des großen Ausbruchs des Coronavirus bereits im Urlaub oder auf Geschäftsreise. Sie mussten nach Deutschland zurückgebracht werden und auch darum kümmerten sich die Reisebüros. „Wir standen täglich mit unseren Kunden in Kontakt“, sagt Werner Schardt. Man habe Menschen aus Bali, Peking und aus weiteren Teilen der Welt zurück in die Heimat gebracht. „Ich war wirklich froh, als alle meine Kunden wieder gesund zu Hause waren, da fühlt man sich ja schon verantwortlich“, erklärt Kim Kuhlmann.

Trotz der aktuellen Krise bleiben die Hattinger Unternehmen optimistisch, denn sie sind sich sicher, dass die Reiselust der Bürger nach der Corona-Zeit noch höher sein wird als zuvor. „Die Deutschen sind sehr reisefreudig und ich kann mir gut vorstellen, dass es einen Ansturm geben könnte, wenn alles vorbei ist. Wir werden darauf vorbereitet sein“, sagt Mike Nattermann.

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