Hattingen. Großeinsatz in Hattingen: Über dem Eiscafé Filippin in Blankenstein ist der Dachstuhl komplett ausgebrannt. Eine Person ist verletzt worden.
Großeinsatz in Blankenstein: Über dem Eiscafé Filippin am Marktplatz ist der Dachstuhl komplett ausgebrannt. Eine Person hat dabei eine Rauchgasvergiftung erlitten. Ein Übergreifen auf die Nachbarhäuser hat die Feuerwehr verhindern können.
"Als wir den Einsatzort am Freitagvormittag erreicht haben, brannte der Dachstuhl bereits in voller Ausdehnung", berichtet Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. Es sei da bereits unmöglich gewesen, in das Fachwerkgebäude vorzudringen.
Als der Einsatz begann, ist das Gebäude leer gewesen
Ob sich beim Ausbruch des Feuers noch Personen in dem Haus im Zentrum von Blankenstein befunden haben, kann Herkströter nicht sagen. Als der Einsatz begann, sei das Gebäude leer gewesen.
"Unsere vordringlichste Aufgabe war natürlich, ein Übergreifen auf die Nachbargebäude zu verhindern. Das ist in historischen Altstadtkernen mit ihren Fachwerkhäusern besonders schwierig", erklärt Herkströter.
Fünf Löschzüge und 70 Kräften sind im Einsatz
In Blankenstein hat es geklappt. Vom Boden und von zwei Drehleitern aus löschten die Rettungskräfte nicht nur den Brandherd. Sie konnten durch ihren Einsatz in Riegelstellung das Feuer auch von den Nachbarhäusern fernhalten.
"Beschädigungen durch Rauch und Wasser waren dabei allerdings nicht zu vermeiden", sagt der Feuerwehrsprecher. Am Ende seien drei Häuser beschädigt worden, das mit dem Eiscafé schwer.
Polizei sperrt die Blankensteiner Straße
Die Feuerwehr war mit fünf Löschzügen und 70 Kräften im Einsatz. Dazu kamen die Rettungsdienste und die Polizei, die die Blankensteiner Straße zwischen der Kreuzung Sprockhöveler Straße und Rewe vorübergehend komplett gesperrt hatte.
Wie es mit der Eisdiele weitergeht, war am Freitag noch völlig offen. "Zum Zeitpunkt des Brandes waren wir nicht im Geschäft, wir haben ja wegen Corona geschlossen", sagte Mauro Filippin auf Anfrage der WAZ. "Jetzt müssen wir erst einmal die Schäden begutachten und sehen, was und wann wir etwas machen können."
1964 eröffnete Giuseppe Filippin sein eigenes Eiscafé
Das Eiscafé Filippin am Marktplatz in Blankenstein besteht seit 56 Jahren. Sein Gründer Guiseppe Filippin fing als fliegender Verkäufer in Hattingen an. Heute führt sein Sohn Mauro das Café in der zweiten Generation weiter. Aus einem fliegenden Eisverkäufer wurde eine kleine Eisdiele, die sich über viele Jahre ihre Kunden erhalten hat.
Am Anfang besaß Giuseppe Filippin nur ein Fahrrad, auf dem er zwei Thermobehälter montiert hatte. Damit verkaufte er sein Eis auf der Straße. Der Wunsch nach einer eigenen Eisdiele erfüllte sich durch den Verkauf aber noch nicht.
Erst in Blankenstein wurde Giuseppe Filippin fündig: Als dort am Marktplatz ein Metzger sein Ladenlokal räumte, nutzte Guiseppe Filippin die Chance. Er eröffnete 1964 sein eigenes Eiscafé.
Und schon in den Anfangsjahren lief es gut für den Eisverkäufer: Eis war beliebt. Und mit Blankenstein als beliebtem Ausflugsziel hatte Filippin einen guten Standort gefunden. Viele Besucher kamen am Wochenende und an Feiertagen vorbei. "Für die meisten war es ein Höhepunkt, beim Ausflug noch ein Eis zu essen", erklärt Mauro Filippin.
Mit acht Sorten Eis fing alles an
Acht Sorten Eis bot Giuseppe Filippin zu Beginn an. Darunter auch die Standardsorten wie Schokolade, Vanille und Zitrone. "Neue Sorten probierte mein Vater später aus. Aber an Erdbeeren oder Orangen kam man nicht zu jeder Jahreszeit. Das ist jetzt einfacher", sagt Filippin.
Heute bietet er 24 Eissorten und mehr als 40 Eisbecher an, von denen er auch einige selbst kreiert hat. "Variationen mit Mon Chèrie und Raffaello sind im Angebot", erzählt der Eisverkäufer.