Hattingen. . Das Eiscafé Filippin am Marktplatz in Blankenstein besteht seit 50 Jahren. Sein Gründer Guiseppe Filippin fing als fliegender Verkäufer in Hattingen an. Heute führt sein Sohn das Café und das Geschäft ist schwieriger geworden.

Aus einem fliegenden Eisverkäufer wurde eine kleine Eisdiele, die sich lange Jahre bewährt hat. Denn das Eiscafé Filippin in Blankenstein feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. In der zweiten Generation führt heute Stefano Filippin das Geschäft seines Vaters Guiseppe weiter.

Am Anfang besaß Giuseppe Filippin nur ein Fahrrad, auf dem er zwei Thermobehälter montiert hatte. Damit verkaufte er sein Eis auf der Straße. Der Wunsch nach einer eigenen Eisdiele erfüllte sich durch den Verkauf aber noch nicht. Erst in Blankenstein wurde Giuseppe Filippin fündig: Als dort am Marktplatz ein Metzger sein Ladenlokal räumte, nutzte Guiseppe Filippin die Chance. Er eröffnete 1964 sein eigenes Eiscafé.

Und schon in den Anfangsjahren lief es gut für den Eisverkäufer: Eis war beliebt. Und mit Blankenstein als beliebtem Ausflugsziel hatte Filippin einen guten Standort gefunden. Viele Besucher kamen am Wochenende und an Feiertagen vorbei. „Für die meisten war es ein Höhepunkt, beim Ausflug noch ein Eis zu essen“, erklärt der heutige Eiscafé-Chef Stefano Filippin.

Erfolgreiche 70er Jahre

Der 46-Jährige wurde in den Anfangsjahren des Eiscafés geboren und erinnert sich besonders gern an die erfolgreiche Zeit in den 1970er-Jahren zurück. Damals war die Konkurrenz auch noch nicht so groß wie heute. In Blankenstein gab es mit Filippin nur eine einzige Eisdiele.

Auch auf die Optik achtete der Eisdielen-Gründer. „Er besorgte früh schöne Becher-Gläser, weil es damals oft nur Metallbecher gab“, weiß Sohn Stefano.

Acht Sorten bot Giuseppe Filippin zu Beginn an. Darunter auch die Standardsorten wie Schokolade, Vanille und Zitrone. „Neue Sorten probierte mein Vater später aus. Aber an Erdbeeren oder Orangen kam man nicht zu jeder Jahreszeit. Heute ist das einfacher“, so Stefano Filippin. Heute bietet er selbst 24 Eissorten und über 40 Eisbecher an, von denen er auch einige selbst kreiert hat. „Variationen mit Mon Chèrie und Raffaello sind im Angebot“, erzählt der Eisverkäufer. Sein Vater probierte sich früher auch an Variationen aus, übernahm aber auch Ideen vom Eismarkt, die überwiegend aus Italien stammten. Das bekannte Spaghetti-Eis kam bereits in den 1970er-Jahren in die Karte. Das wurde allerdings von einem Deutschen entwickelt.

Größere Konkurrenz

Der heutige Besitzer der Eisdiele ist durch seinen Vater in den Beruf hineingewachsen. „Es macht mir Spaß, in einer Fabrik könnte ich mir nicht vorstellen, zu arbeiten“, gibt Stefano Filippin zu. Allerdings sind die Zeiten durch erhöhte Konkurrenz und durch den Standort schwieriger geworden. Es gibt kaum Laufkundschaft, sondern nur ein paar Stammkunden. Im Winter, wenn es heiße Waffeln und Kaffee gibt, schließt Stefano Filippin sein Geschäft für zweieinhalb Monate. „Länger rentiert es sich nicht.“ Er möchte das Eiscafé noch lange weiterführen. Kinder hat er nicht, aber einen Neffen und eine Nichte. Ob die mal in seine Fußstapfen treten, steht noch nicht fest.