Hattingen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist Donnerstagabend in der Altstadt in Hattingen im Einsatz. Die Retter verraten, was bei der Brandübung passiert.

Großaufgebot in der Hattinger Altstadt: Die Feuerwehr wird mit Dutzenden Einsatzkräften auf dem Kirchplatz im Einsatz sein. In der St.-Georgs-Kirche werden Vermisste gesucht. Gleichzeitig soll ein Feuer bekämpft werden. Zum Glück ist es nur eine Übung, die die Hattinger Feuerwehr am Donnerstagabend mit viel Aufwand gestaltet. Bürger sind eingeladen zuzuschauen. Das erwartet sie in der Altstadt:

Es ist keine geheime Übung von der die Einsatzkräfte überrascht werden sollen. Dieser Großeinsatz mit etwa 70 bis 100 Personen ist angekündigt und auch Zuschauer sind erlaubt, erklärt Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. Etwa 18.30 Uhr soll die Übung auf dem Kirchplatz beginnen und bis zirka 21 Uhr dauern. Die Anwohner sind bereits um Vorfeld informiert. Bereits seit einem Jahr ist die Feuerwehr in der Planung, sagt Feuerwehr-Chef Tomas Stanke.

Vermisstenrettung mit Drehleitern

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Der Schwerpunkt wird an und um die St.-Georgs-Kirche sein. „Wir wollen unsere Konzepte für die Altstadt und den Kirchplatz überprüfen“, erklärt Herkströter. Denn gerade in der Weihnachts- und Vorweihnachtszeit sei die Kirche stärker besucht als üblich. Auch der Großbrand in Notre Dame bleibt dabei im Hinterkopf.

Das Szenario: Zwei Personen werden in der Kirche vermisst. Gleichzeitig muss ein Brand bekämpft werden. Mit Nebelmaschinen wird die Kirche verraucht. Bis in den Turm werden die Einsatzkräfte nach den Vermissten suchen müssen. Mit zwei Drehleitern ist die Feuerwehr Hattingen im Einsatz auf dem Kirchplatz. Die haben eine lenkbare Hinterachse, um durch die engen Gassen manövrieren zu können. Es soll auch eine Personenrettung über die Leiter geübt werden.

Übergreifen der Flammen verhindern

Gleichzeitig versuchen andere Feuerwehrleute ein Übergreifen der imaginären Flammen auf die Fachwerkhäuser der Altstadt zu verhindern und auch auf das Kirchenschiff. Dafür werden Wasserwerfer im Einsatz sein, erklärt Stanke. Denn: Bei einem Kirchenbrand entstehe große Hitze. Die Feuerwehr wolle unbedingt vermeiden, dass der Turm ins Kirchenschiff fällt und so das gesamte Gebäude zerstört.

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Und auch die umliegenden Häuser werden gesichert. Dafür bauen die Retter Riegelstellungen auf. „Wir werden sternförmig auf den Kirchplatz zuarbeiten“, so Herkströter.

Test der Wasserleitung am Kirchturm

Dabei kommt durchaus auf in der Übung Wasser zum Einsatz. Auch die Retter in der Kirche haben zumindest „Wasser am Rohr“, sagt der Feuerwehrsprecher. Denn: Der Umgang mit einem vollen Wasserschlauch sei schwieriger als mit einem leeren. Auch das muss geübt werden.

Bei dieser Gelegenheit testet die Feuerwehr nicht nur alle Hydranten in der Altstadt, sondern auch die Einspeisung am Turm der St.-Georgs-Kirche. Durch Rohrleitungen kann hier Wasser bis nach oben gepumpt werden. Die Feuerwehrleute können dann oben ihre Schläuche anschließen. Zudem gibt es eine Sprinkleranlage in St. Georg.

Zuschauer für realistisches Szenario erwünscht

Dass die Kirche unter Wasser gesetzt wird, muss aber niemand fürchten. Es soll geprüft werden, ob alle Leitungen frei sind. Bevor das Wasser herausschießt, wird aber wieder abgedreht.

Auch Zuschauer sind erwünscht. „Wir wollen uns in den Normalbetrieb in der Altstadt einbetten“, betont Stanke. Das heißt auch, dass hier und da Schaulustige dirigiert werden müssen. Denn auch das gehöre zu einem echten Einsatz dazu.