Hattingen. Um das Coronavirus einzudämmen, sind Fitness- und Tanzstudios geschlossen. Die Betreiber haben kreative Ideen, um ihre Mitglieder fit zu halten.

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind Fitness- und Tanzstudios geschlossen. Die Betreiber nutzen die Zwangspause, die die Landesregierung zunächst bis zum 19. April angesetzt hat, um ihre Studios auf Vordermann zu bringen - und auch ihre Kunden vergessen sie dabei nicht.

"Wir wollen für unsere Mitglieder ein großes Stück Normalität beibehalten, auch wenn wir nicht persönlich mit ihnen trainieren dürfen", erklärt Thomas Kampmann, Inhaber des Fitnessstudios Nowifit. Deshalb drehen er und sein Team Trainingsvideos, die über eine geschlossene Facebook-Gruppe oder die Nowifit-App angeschaut werden können.

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"Wir wollen so vielen Menschen wie möglich helfen", erklärt Kampmann im Einführungsvideo seine Motivation. Aus diesem Grund muss man auch keine Mitgliedschaft abgeschlossen haben, um nach den Videos trainieren zu können.

Neben Workouts wird es auch Ernährungstipps geben

Mindestens ein Video pro Tag wollen die Trainer bereitstellen. Neben Workouts wird es Angebote geben, die Ernährungstipps beinhalten oder in denen etwa erklärt wird, was Muskellängentraining eigentlich bewirkt.

Ähnlich macht es auch das Gesundheitsdorf in Blankenstein. Aktuell bietet es seinen Mitliedern und Nutzern über die Facebookseite Übungen ohne Geräte sowie weitere Gesundheitsinformationen an.

Eine Minute für Gelenke und den Rücken

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Auch Viva Fitness stellt Workouts über das Internet bereit, allerdings nur für die eigenen Mitglieder. Silke Hestert und Tilmann Dumke von der Aktiv Praxis in Holthausen haben ihre Trainingsvideos auf ihrer Homepage eingestellt, so dass sie jeder nutzen kann. In gut einer Minute zeigen und erklären die Physiotherapeuten Übungen für Gelenke und Rücken.

Die Idee zu solchen Videos entstand bereits vor zwei Jahren, seitdem gibt es die "Adventskalenderaktion" der Praxis, bei der die Trainierenden täglich zwischen dem 1. und 24. Dezember eine Übung gezeigt bekommen.

Gesundheitswerk soll im neuen Glanz erstrahlen

Das Gesundheitswerk in Hattingen überlegt noch, wie es seine Mitglieder während der Zwangspause unterstützen kann. Wichtig ist Studioinhaber Pascal Krause vor allem, dass seinen Kunden kein Nachteil entsteht.

Fest steht, dass das Fitnessstudio bei Wiedereröffnung im neuen Glanz erstrahlen soll. "Wir nutzen die Zeit und bringen es auf Vordermann." Für die Modernisierungsarbeiten ist er aktuell in Verhandlung mit Handwerkern.

Die beiden Tanzstudios gehen unterschiedliche Wege

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Hall of Cross Sports will seine Mitglieder auch nicht im Regen stehen lassen und schickt auf Anfrage Trainingsprogramme mit Kurz- und Langhanteln oder auch mit Haushaltsgegenständen raus, die über eine App angeschaut werden können. Außerdem nutzt das Team die Schließung, um Geräte und Studio auf Vordermann zu bringen.

Die beiden Hattinger Tanzstudios gehen unterschiedliche Wege in Zeiten von Corona. Monique Wächter und ihr Team von Let's Dance schicken Download-Links per E-Mail an ihre Mitglieder. Sie können sich dann Videos mit Tanzchoreographien oder Aufwärmübungen herunterladen und zu Hause tanzen.

"Die Leute wollen ja auch die Gemeinschaft genießen"

"Das alles ist recht aufwendig", gesteht Wächter. Sie bekomme aber Unterstützung von ihrem Ehemann, der eine Medienagentur leitet und weiß, wie man die Videos "schön" macht.

Svenja Petry, Inhaberin von Dance Inn, dreht keine zusätzlichen Videos. Die Kurse ihrer Tanzschule seien zu unterschiedlich, um dem Trend zu folgen. "Die Leute wollen ja auch den Ort besuchen und die Gemeinschaft genießen, darum geht es ja bei einer Tanzschule", findet sie.

Jedoch: "Damit man nicht aus der Übung kommt, haben wir unseren Paartanzkurs-Teilnehmern schon immer Videos für daheim mitgegeben", sagt Petry.

Die Kunden nehmen Rücksicht und verlangen kein Geld zurück

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Statt dessen will sie sich mit einer großen Willkommensparty bei ihren Mitgliedern bedanken, denn in dieser für Unternehmer schwierigen Situation erlebe sie große Unterstützung durch ihre Kunden. Sie nähmen Rücksicht und verlangten kein Geld zurück.

Wann sie die Pforten wieder öffnen darf, sei jedoch nicht abzusehen. Aktuell arbeitet Petry an einem "sehr umfassenden Ausgleichsplan". Extra-Workshops und zusätzlichen Unterricht will sie anbieten, sobald es weitergeht.

An einem Flashmob-Video wird gearbeitet

Unter dem Hashtag #keep_calm_and_dance_on organisieren aktuell in der Facebook-Gruppe „Tanzunterrichtende deutschsprachiger Regionen“ die Mitglieder ein großes Flashmob-Video, zu dem jeder eine kurze Tanzsequenz beitragen kann.

Die einzelnen Beiträge sollen dann zu einem großen Video zusammengeschnitten werden. Svenja Petry plant, ebenfalls dort mitzuwirken.