Hattingen. Hattingen wurde vom Schüler-Ansturm überrascht. Erstmals bekommt das Gymnasium Waldstraße fünf neue Klassen. Die Gesamtschule musste ablehnen.
Das Gymnasium Waldstraße wird im kommenden Schuljahr fünfzügig. „Das hat es hier noch nie gegeben“, freut sich Schulleiterin Anette Christiani. Eine Verschiebung der Anmeldezahlen an den Hattinger Schulen hat es aber nicht gegeben. Die Stadt wurde stattdessen überrascht von deutlich mehr Schülern als in der Prognose ausgewiesen.
Räume und Personal ausnahmsweise verfügbar
141 Anmeldungen gibt es für das Gymnasium Waldstraße. Damit wird nun erstmals eine fünfte Eingangsklasse nötig. Die Kapazitäten dafür habe die Waldstraße, wie die Schulleiterin erklärt. „Die kommende Stufe 10 ist relativ klein. Dadurch können wir Kurse, Räume und Personal sparen“, sagt sie. Das kommt den künftigen Fünftklässlern zugute, die nun alle ihre Wunschschule besuchen können.
Anmeldezahlen der Schulen
Am Gymnasium Waldstraße wurden 141 Schüler angemeldet. Alle bekommen einen Platz an der Schule.
Am Gymnasium Holthausen gab es 113 Anmeldungen und keine Absagen.
Die Gesamtschule in Welper zählte 170 Anmeldungen. Nur 145 Schüler konnten dort einen Platz bekommen.
Die Realschule Grünstraße meldet 96 Anmeldungen und Aufnahmen. Darin inbegriffen sind bereits viele Schüler, die eine Absage von der Gesamtschule bekommen haben.
Das funktioniert allerdings nur, weil der Überschuss der eigentlich vierzügigen Waldstraße ziemlich genau einer Klassenstärke entspricht. „Hätten wir 131 Anmeldungen gehabt, dann wäre das nicht gegangen. Dann hätten wir Schüler nach Holthausen schicken müssen“, weiß Anette Christiani. Sie sieht die hohen Anmeldezahlen als Bestätigung der guten Arbeit an dem Gymnasium.
Ihr Okay für den fünften Zug hat auch die Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Behörde bereits signalisiert. Die Lösung wird aber eine einmalige sein. In Zukunft soll das Gymnasium Waldstraße wieder vierzügig sein.
Mehr Schüler als erwartet in Hattingen angemeldet
Auffällig ist indes, dass auch die anderen weiterführenden Schulen der Stadt nicht weniger Anmeldungen zu verzeichnen haben. Stattdessen gibt es etwa 30 Schüler mehr, als laut Schulentwicklungsplanung ursprünglich erwartet. „Wir gehen dem auf den Grund“, verspricht Schuldezernent Matthias Tacke.
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Eine mögliche Erklärung sieht er darin, dass die weiterführenden Schulen „kein relativ abgeschlossenes System von Hattinger Kindern“ ist. Immerhin gebe es eine freie Schulwahl – auch über Stadtgrenzen hinweg. Damit könnte die Situation an Schulen in Nachbarstädten sich auf Hattingen auswirken – beispielsweise die Bauarbeiten an der Gesamtschule in Haßlinghausen.
Vorgezogene Anmeldung an der Gesamtschule bewährt
Sollte das diesjährige Anmelde-Verhalten Trendcharakter haben, muss es in der neuen Schulentwicklungsplanung besonders berücksichtigt werden. Wie es für die Hattinger Schulen weitergehen kann, wird derzeit erarbeitet. Die Schulentwicklungsplanung soll im Mai vorgestellt werden.
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In diesem Jahr gab es auch an der Hattinger Gesamtschule erneut mehr Anmeldungen als Plätze. 25 Kinder mussten abgelehnt werden. Bewährt hat sich in diesem Fall aber das Verfahren der vorgezogenen Anmeldung für die Gesamtschule. Ziel war es, Eltern und Schülern so die Möglichkeit zu geben, sich bei einer Ablehnung umzuorientieren. Die überwiegende Mehrzahl der Schüler, die Absagen erhielten, konnte sich damit regulär an der Realschule Grünstraße anmelden.