Hattingen. . An der Hattinger Gesamtschule sind für das nächste Schuljahr 182 Schüler angemeldet worden. Wieder einmal können nicht alle aufgenommen werden.

Auch nach der Rückkehr der Gymnasien zu G 9 bleibt die Gesamtschule in Welper sehr gefragt: Insgesamt 182 Viertklässler haben Eltern für das Schuljahr 2019/2020 an der Einrichtung an der Marxstraße angemeldet, doch starten können dort ab August nur 145 von ihnen. Gesamtschulleiterin Elke Neumann wird somit insgesamt 37 Absagen verschicken müssen.

Grund für die Aufnahmegrenze von 145 Schülern an der Marxstraße ist zum einem die so genannte Zügigkeit, die festlegt, wie viele Eingangsklassen maximal gebildet werden dürfen – an der Gesamtschule sind es zurzeit fünf. Zudem gibt es einen Höchstwert für die Zahl der Schüler pro Klasse – er liegt für die Jahrgangsstufe 5 bei Gesamtschulen bei 29 Schülern.

Schulform bietet Kindern mehr Entwicklungsspielraum

Das Problem, Schüler abweisen zu müssen, ist für Elke Neumann nicht neu: So waren an ihrer Einrichtung im Vorjahr sogar 189 Schüler angemeldet worden, und auch 2017 (165) und 2016 (165) wurde die Aufnahmegrenze deutlich überschritten.

Die Schulleiterin der Gesamtschule Hattingen: Elke Neumann.
Die Schulleiterin der Gesamtschule Hattingen: Elke Neumann. © Walter Fischer

Gründe für die große Nachfrage nach der Gesamtschule sieht Neumann zum einen darin, dass diese Schulform Kindern „mehr Entwicklungsspielraum bietet – und genau diesen wünschen sich viele Eltern“. Zum anderen habe sie aber auch den Eindruck, „dass viele Kinder zu uns kommen wollen, weil sie sich an unserer Schule beim Tag der offenen Tür einfach wohlgefühlt haben“.

Wonach die Schule entscheidet, wer ab August an der Marxstraße ins fünfte Schuljahr starten kann? Die Auswahl der 145 künftigen Fünftklässler erfolge nur nach „Leistungsheterogenität“, betont Neumann, schließlich könnten Schüler an Gesamtschulen sowohl den Haupt- und Realschulabschluss, als auch das Abitur erwerben. Als Grundlage für die Leistungsdifferenzierung würden dabei die Noten der Viertklässler – insbesondere in Deutsch, Rechnen, Sachkunde – zugrundegelegt, so Neumann.

Schon jetzt räumlich viel zu eng

Der erneut hohen Zahl der Absagen, die die Gesamtschule auch für 2019/2020 aussprechen muss, zum Trotz: Eine Ausweitung ihrer Einrichtung auf sechs Züge kann sich Neumann aktuell nicht vorstellen. Insbesondere am Standort Lange Horst, in dem Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 unterrichtet werden, sei es räumlich momentan schon bei der jetzigen Zügigkeit „viel zu eng“. Sie hofft daher, dass bald mit dem Bau eines neuen Gebäudes auf dem unteren Schulhof am Standort Lange Horst begonnen werde.

Zudem sei es ja nicht so, betont Elke Neumann, dass es in Hattingen und Umgebung prinzipiell für in Welper abgewiesene Kinder keine schulischen Alternativen mehr gebe. Und sie fügt hinzu: „Für einige Kinder ist ein kleineres System auch das bessere.“

>>> ANMELDUNGEN FÜR DAS SCHULJAHR 2019/2020

Diese v orläufigen Anmeldezahlen für 2019/2020 hat die Stadt Hattingen übermittelt (in Klammern endgültige Zahlen 2018/2019):

Gymasium Waldstraße: 99 (116);

Gymnasium Holthausen: 118 (103);


Realschule Grünstraße: 85 (108);

Gesamtschule in Welper: 182 (145).