Sprockhövel. Gebäude der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Haßlinghausen werden abgerissen und neu gebaut, andere Teile saniert – bei laufendem Schulbetrieb.
Ein ehrgeiziges Projekt für die kommenden Jahre steht für die Gesamtschule in Sprockhövel an. Bis zum Sommer 2023 sollen riesige Umbaumaßnahmen stattfinden, einige Gebäude abgerissen, andere umgebaut werden. Die gigantische Maßnahme wird insgesamt 36,7 Millionen Euro kosten.
Schüler lernen in Containern
Teile der Schule, die in mehreren Abschnitten gebaut wurde, sind in die Jahre gekommen. „Der Teil, der abgerissen wird, stammt aus dem Jahr 1964, saniert werden die Gebäudeteile, die aus den Jahren 1987 und 1990 stammen“, schildert Karsten Mueller, Abteilungsleiter Bauen beim Ennepe-Ruhr-Kreis die Vorgehensweise. Jetzt im Herbst stehen vorbereitende Arbeiten an, denn es müssen viele logistische Maßnahmen getroffen werden, damit die Umbauarbeiten bei laufendem Schulbetrieb gestemmt werden können.
„Es soll auch so ablaufen, dass nicht oben der Unterricht stattfindet und eine Etage drunter gehämmert und gebohrt wird“, betont Mueller. Zunächst werden Stellplätze für dreistöckige Containeranlagen auf dem bisherigen Lehrerparkplatz geschaffen. Die Stadt Sprockhövel stellt die angrenzende Wiese für die Ersatzparkplätze zur Verfügung, die aber Erdarbeiten voraussetzen, damit die Autos einen festen Untergrund haben.
Brandschutz macht Umbauten nötig
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Die Umbauten hängen auch mit neuen Brandschutzrichtlinien zusammen. Mueller: „In früheren Zeiten reichte der Bau eines Rettungsweges, heute sind zwei Wege vorgeschrieben. Abgerissen werden die alten Gebäude B und C, völlig neugebaut wird eine kombinierte Aula mit Mensa. Von den 36,7 Millionen Euro, die eingeplant sind, wenn alles so läuft, wie man sich das vorstellt, entfallen 12,5 Millionen Euro auf den Abriss, 24,2 Millionen Euro sind für die Sanierung eingerechnet.
Finanzieller Segen fehlt noch
In einer Schulpflegschaftsversammlung in dieser Woche stellte das Bauamt des Ennepe-Ruhr-Kreises die gesamte Baumaßnahme vor. Lehrer und Eltern konnten Fragen stellen und erfuhren, wie die Verwaltung logistisch vorgehen wird.
Die Kreisverwaltung muss das gesamte Projekt finanziell noch absegnen. Das ist aber eine reine Formsache, die am 7. Oktober vom Kreistag so verabschiedet werden wird.
Farben und Formen der neuen Gebäude werden den bisherigen Strukturen angepasst. Auch auf den energetischen Bereich wird Wert gelegt. „Da muss man natürlich sehen, dass man das Wünschenswerte mit dem finanziell Möglichen verbindet. Das ist genau so wie bei einem Privathaushalt“, sagt Mueller. Die neuen großen Fenster zur Südseite bekommen einen effektiven Sonnenschutz. Es soll ein „top-modernes Gebäude“ werden.
Grundriss wird zum Teil verändert
Bei den Teilen, die saniert werden, wird auch der Grundriss häufig neu zugeschnitten. „Da werden Wände verschoben und an die Veränderungen der Schulstrukturen angepasst.“ Dass Beeinträchtigungen durch die jahrelangen Bauarbeiten entstehen werden, sei normal, sagt Karsten Mueller. Aber da schon bisher die einzelnen Gebäudeteile gut gegliedert sind, könne man ganz gut in den leerstehenden Teilen die Umbauarbeiten vornehmen, ohne dass die Belästigungen während des Unterrichts zu gravierend sind.
WLAN in der Schule
Im Zuge der Umbauarbeiten werden auch die Leitungen für Trinkwasser erneuert, so dass auch die Trinkwasserhygiene wieder auf dem allerneuesten Stand ist. Auch der wichtige Bereich des Internets sei berücksichtigt worden. „Nach den Bauarbeiten wird auch der WLAN-Bereich auf dem neuesten Stand sein, verspricht Mueller.
Mit sämtlichen Arbeiten im Sommer 2023 fertig zu sein, sei ein „durchaus ambitioniertes Ziel“ räumt der Abteilungsleiter Bauen ein. Natürlich könnten immer Probleme dazwischenkommen, mit denen man vorher nicht rechnen kann.