Hattingen. Geld aus dem Programm „Demokratie leben!“ wird in Hattingen teilweise nicht abgerufen. Mehr Bürger-Ideen können finanziell gefördert werden.
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ ist in seine zweite Förderungsperiode gestartet. In Hattingen sind wieder Ideen rund um das Thema Demokratie gefragt, denn Fördermittel werden hier zum Teil gar nicht abgerufen. Beim Netzwerktreffen mit allen beteiligten Ruhrgebietsstädten im Hattinger Rathaus wurden bereits mehrere gemeinsame Projekte geplant. Im Fokus: die diesjährigen Kommunalwahlen.
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Gut besucht sind die vielen Veranstaltungen von „Demokratie leben!“ in Hattingen, die sich um Toleranz und gesellschaftliche Vielfalt drehen und sich gegen Rassismus und Ausgrenzung stellen. Zum Beispiel gab es erneut die „Gedenk- und Aktionswoche für Toleranz und Demokratie gegen das Vergessen“. Auch das Projekt „Bürgermeister für einen Tag“ ist ein Erfolg. „Mit dem Zuspruch für die Veranstaltungen sind wir wirklich sehr zufrieden“, sagt Olaf Jacksteit, der die Fachstelle bei der Stadt federführend begleitet.
Neue Projekte und Ideen gesucht
Allerdings gebe es in Hattingen Nachholbedarf, was das Abrufen von Fördergeldern betreffe. Bundesfördermittel von 90.000 Euro stehen insgesamt für Hattingen zur Verfügung. „Es wäre schön, denn mehr Anfragen kommen würden. Wir können und wollen mehr Projekte finanziell unterstützen“, so Jacksteit.
Gerade für Schulen biete sich diese Förderung an, sagt er. Man könne Referenten zu Themen rund um die Demokratie einladen oder auch Theaterstücke einstudieren und aufführen. „Da ist doch vieles möglich. Fördermittel können für unterschiedlichste Ideen beantragt werden. Wir rufen dazu auf, zu uns zu kommen“, sagt Jacksteit.
Gemeinsame Demokratie-Konferenz mit anderen Städten
Eigene Ideen nahmen jetzt beim Netzwerktreffen der Städte Gestalt an. Eine großangelegte gemeinsame Demokratie-Konferenz der EN-Städte Hattingen, Witten und Gevelsberg ist eine dieser Ideen. In der Gebläsehalle könnte die gemeinschaftliche Konferenz groß aufgezogen werden – inklusive Podiumsdiskussion mit prominenten Sprechern.
Über das Programm „Demokratie leben!“
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ startete im Januar 2015 und lief zunächst bis Ende 2019. In Hattingen ist „Demokratie leben!“ seit 2017 aktiv. Allein 2017 wurden bundesweit 104,5 Millionen Euro für Förderungen bereitgestellt – 25.000 davon in Hattingen. Inzwischen sind es 90.000 Euro, die in Hattingen als Förderungen ausgegeben werden können.
Anträge zur Durchführung von Projekten können von Vereinen, Initiativen und nichtstaatlichen Organisationen gestellt werden. Auch Jugendliche können ihre Ideen einbringen.
Kontakt: Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ Hattingen im Holschentor, Talstraße 8. Telefon: 0175-82 02 624 (Piotr Suder).
Ein- bis zweimal im Jahr finden solche Konferenzen, zu denen alle Bürger eingeladen sind, in den einzelnen Städten statt. In Hattingen gab es bisher drei – in 2017, 2018 und Ende des vergangenen Jahres. Es wird dabei eine Plattform zum Austausch geboten, um über das politische Geschehen zu diskutieren und Lösungen für Probleme in der heutigen Demokratie zu finden. Nun soll es erstmals eine gemeinsame Konferenz der drei Städte geben, erklärt Olaf Jacksteit.
Plakataktion zum Kommunalwahl 2020
In einem noch größeren Rahmen, nämlich im gesamten Ruhrgebiet, ist im Vorlauf der Kommunalwahlen, die am 13. September stattfinden, eine große Plakataktion vorgesehen. „So wollen wir zur Wahl aufrufen und noch einmal deutlich machen, wie wichtig die Demokratie ist. In besorgniserregenden Zeiten ist dies umso wichtiger“, betont Olaf Jacksteit. Die Vertreter der Stadt Herten bereiten für das nächste Netzwerktreffen am 2. März mehrere Plakatentwürfe vor, die dann besprochen werden.