„Demokratie leben!“ hat das Miteinander in der Zivilgesellschaft in Hattingen seit dem Jahr 2017 belebt. Eine Fortführung ist jetzt geplant.

Vorurteile abzubauen und Demokratie zu leben – darum geht es bei „Demokratie leben!“ Das Projekt wird in Hattingen fortgesetzt – Fördermittel fürs kommende Jahr sind bereits beantragt. Am Wochenende startete die „Gedenk- und Aktionswoche für Toleranz und Demokratie gegen das Vergessen“.

Veranstaltungen und Ideen haben in Hattingen Erfolg gehabt

Mit Hilfe der Zuwendungen aus dem „Demokratie leben!“-Programm seien in Hattingen Veranstaltungen und Ideen realisiert worden, die durchaus etwas im Sinne des Demokratie-Gedankens bewirkt hätten, betonen die hiesigen Koordinatoren. Zwar lasse sich der Erfolg von Veranstaltungen gegen menschenverachtende Tendenzen und für einen Zusammenhalt unabhängig von Kultur und Religion nicht unmittelbar messen, sagt Piotr Suder von der Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ Hattingen. Aber er habe durchaus den Eindruck gewonnen, „dass ,Demokratie leben!’ das Miteinander in der Zivilgesellschaft hier belebt hat“.

Hattinger haben sich mit zahlreichen Ideen in Projekte eingebracht

Sophie Kurzenacker (links) und Laura-Marie Linke haben am Samstag Stolpersteine vor dem Bügeleisenhaus geputzt.
Sophie Kurzenacker (links) und Laura-Marie Linke haben am Samstag Stolpersteine vor dem Bügeleisenhaus geputzt. © Funke Foto Services | Biene Hagel

Mit zahlreichen Ideen hätten sich die Hattinger dabei eingebracht und an den verschiedensten Veranstaltungen zur Stärkung der Demokratie beteiligt, so Suder. Und nennt als ein Beispiel die Fotoaktion, bei der an die 50 Gruppen sich vor einem gelben Banner mit dem Spruch „Hattingen hat keinen Platz für Rassismus“ ablichten ließen. Und als ein zweites die Bierdeckel mit antirassistischen Sprüchen zum Nachdenken, die Friedhelm Knippel, Initiator der Aktion, an Mitmenschen verteilte.

Auch Olaf Jacksteit von der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten und Integration bei der Stadt bescheinigt dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ für Hattingen Erfolg. So sei es das Ziel der im Vorjahr erstmals veranstalteten und durch Gelder von „Demokratie leben!“ mitfinanzierten Gedenk- und Aktionswoche gewesen, insbesondere auch Jugendliche an die Erinnerungskultur an die Opfer von Kriegen und des Holocaust heranzuführen. „Das ist uns damals gelungen. Und in diesem Jahr erneut.“

Auch im nächsten Jahr soll es eine Gedenk- und Aktionswoche geben

Kranzniederlegung zur mahnenden Erinnerung an die Ereignisse der Reichspogromnacht auf dem Synagogenplatz am Samstag.
Kranzniederlegung zur mahnenden Erinnerung an die Ereignisse der Reichspogromnacht auf dem Synagogenplatz am Samstag. © Funke Foto Services | Biene Hagel

Und so soll es auch in 2020 wieder eine Gedenk- und Aktionswoche geben – und die „Demokratie leben!“-Aktionen auch sonst fortgeführt werden.

Insgesamt sind für das kommende Jahr dabei Fördermittel in Höhe von 90.000 Euro beantragt, so Jacksteit. Die Stadt schießt 10.000 Euro hinzu. „Wir hoffen, dass sich weiterhin möglichst viele Bürger an ,Demokratie leben!’ beteiligen“, so Jacksteit.

Kontakt: Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ Hattingen im Holschentor, Talstraße 8. Telefon: 0175-82 02 624 (Piotr Suder).