Hattingen. Weil mehr Biotonnen angemeldet werden, muss Hattingen weniger an den Ennepe-Ruhr-Kreis zahlen. 2020 ändert sich die Müllabfuhr für einige Bürger.

Mit dem neuen Jahr ändert sich auch beim Müll in Hattingen wieder etwas. Weil der Abfall nun an einem Tag mehr abgeholt wird, müssen sich manche an veränderte Abfuhrzeiten gewöhnen. Die Maßnahmen zur Mülltrennung zeigen unterdessen erste finanzielle Erfolge.

30.300 Euro konnte die Stadt Hattingen in diesem Jahr einsparen. Der Grund: eine verbesserte Mülltrennung durch die Bürger. Damit tragen die Aktionen von Abfallberaterin Cornelia Padtberg, mit denen sie Haushalte sensibilisieren will, erste Früchte. Sie freut sich über 500 neu angemeldete Biotonnen in 2019.

Hattingen kontrolliert Mülltrennung

Mit Aufklebern will die Stadt die Hattinger sensibilisieren.
Mit Aufklebern will die Stadt die Hattinger sensibilisieren. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Zu häufig landete Biomüll, aus dem in der Biogasanlage Strom gewonnen wird, im Restmüll. Deshalb hatte die Stadt stichprobenartig immer wieder Tonnen kontrolliert und mit Aufklebern auf ihre Aktion hingewiesen.

Durch die bessere Trennung muss Hattingen nun 30.300 Euro weniger an den Ennepe-Ruhr-Kreis überweisen. Denn die Entsorgung von Biomüll kostet sie weniger als Restmüll. Das gilt auch für die Bürger. „Mülltrennung macht Sinn, meist ist die Biotonne kostengünstiger. Und es ist ohnehin eine Pflichttonne“, erklärt Cornelia Padtberg. Sie sieht noch immer viel Potenzial und Fehlwürfe, die vermieden werden könnten.

Neuer Rhythmus bei der Müllabfuhr

Neu ist ab Januar der Rhythmus, in dem der Hattinger Abfall abgeholt wird. Statt wie bisher an vier Tagen, fahren die Müllwerker an fünf Tagen. Die Bezirke werden neu eingeteilt – statt acht gibt es dann neun.

Gebühren, Kontakt und Öffnungszeiten

Die Müllgebühren in Hattingen bleiben im kommenden Jahr gleich. 2020 müssen Bürger das Gleiche zahlen, wie 2019.

Der Recyclinghof ist im alten Jahr noch einmal am heutigen Samstag, 28. Dezember, von 8 bis 13 Uhr geöffnet.

Die Gelben Säcke werden bis Ende des Jahres von der DAR GmbH verteilt. Jeder Haushalt erhält zwei Rollen und zwei Gutscheine für Gelbe Säcke. Bei Fragen können sich Bürger direkt an die DAR GmbH unter 31118 wenden.

Termine für die Sperrmüll-Abholung können dienstags und donnerstags 10 bis 12 Uhr vereinbart werden unter 2043725.

Für den neuen Bezirk sind aus allen bisherigen Bezirken Straßen dabei, erklärt Padtberg. Deshalb sollten alle Hattinger in die Abfallinfo schauen, die verteilt wurde.

Wichtig auch: Durch Feiertage kommt es 2020 vor, dass auch einmal länger als zwei Wochen der Müll nicht abgeholt wird. Auch deshalb lohnt ein genauer Blick in die Info. „Organisatorisch ging es nicht anders“, entschuldigt sich Padtberg.

Kostenlose Sperrmüll-Abholung stark nachgefragt

Stark nachgefragt sind die Termine für die kostenlose Sperrmüll-Abholung. Etwa 35 Anfragen verzeichnet die Stadt täglich. Seit diesem Jahr wird der Sperrmüll an vier Tagen die Woche abgeholt. Ein fünfter Tag – jeweils freitags – kommt nun speziell für Elektrogroßgeräte dazu.

Die Ausweitung der Abfuhrzeiten sollte lange Wartezeiten reduzieren und den Anreiz, Müll illegal zu entsorgen. Derzeit liege der Vorlauf für Termine zur Sperrmüll-Abholung bei etwa 14 Tagen, erklärt die Abfallexpertin. Im neuen Jahr werden wieder Termine ab 6. Januar vergeben.

Auch interessant

Seit der Abschaffung der Gebühren ist das Sperrmüll-Aufkommen um rund 360 Tonnen gestiegen. Dennoch tauchen immer wieder wilde Kippen auf. Dabei kann Sperrmüll auch am Recyclinghof kostenlos abgegeben werden.

Verwarnungen und Bußgelder für wilde Kippen

Sorgenkind bleiben die Container-Standorte. Zwar kann die schnelle Eingreiftruppe, die jetzt im Einsatz ist, schneller Müll beseitigen, ein grundsätzliches Umdenken und Problembewusstsein fehlt aber weiterhin: 2019 wurden 65 Verwarnungen und 24 Bußgeldbescheide gegen Müllsünder ausgesprochen.

Auch im neuen Jahr will die Abfallberaterin für mehr Umweltbewusstsein werben.