Die WAZ hat über Probleme auf dem Recyclinghof Hattingen berichtet. Jetzt soll es für Bürger eindeutiger und einfacher werden. Was sich ändert.

Reaktion auf unseren Artikel: Nachdem die WAZ über Missstände und Probleme auf dem Recyclinghof berichtet und die Kreis-Abfallexpertin Elisabeth Henne vor „Freudenhauspreisen“ am Walzwerk gewarnt hat, gibt es jetzt Veränderungen.

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Betreiber­ AGR-DAR, Stadt- und Kreisverwaltung haben beschlossen, dass es künftig XL-Abfallmarken geben wird; dass die Abgabe von Bauschutt in Kleinstmengen nur einmal bezahlt werden muss, auch wenn es verschiedene Sorten sind; und dass zwei große Schilder nun anzeigen, was genau Sperrmüll ist.

AGR-DAR hat das Hausrecht auf dem Gelände am Walzwerk

Die AGR-DAR hat das Hausrecht auf dem Gelände. Stadtverwaltung und die Hattinger Politik haben dem Unternehmen den Betrieb des Recyclinghofes übertragen, eine Trennung des öffentlich-rechtlichen vom privatwirtschaftlichen Teil des Geländes aber nicht festgelegt. Kunden erkennen somit bislang nicht sofort, in welchem Bereich sie gerade sind.

Mit diesem Bericht hat die WAZ-Redaktion Hattingen im Juli auf Missstände und Probleme auf dem Recyclinghof hingeweisen.
Mit diesem Bericht hat die WAZ-Redaktion Hattingen im Juli auf Missstände und Probleme auf dem Recyclinghof hingeweisen. © Funke Foto Services GmbH | Walter Fischer

30.000 Anlieferungen von Bürgern registriert die AGR-DAR jährlich auf ihrem Gelände im Henrichs­park. „Natürlich gibt es dann auch mal Diskussionen“, sagt Geschäftsführer Lambert Freitag. „Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und uns mit Problemen beschäftigt. Wir glauben, jetzt einen Lösungsweg gefunden zu haben.“

Im einzelnen:

– Pkw mit einem größeren Hänger werden ab dem Wochenende nicht mehr gewogen – es gibt nun XL-Marken für Restmüll (20 Euro) und für Grünabfälle (15 Euro).

„Das ist auch eine Zeitersparnis, denn das Rangieren auf der Waage fällt weg“, so Freitag.

– Was gehört in den Rest-, was in den Sperrmüll? Dafür gibt es jetzt zwei große Schilder, die den Bürgern den richtigen Weg weisen sollen. „Grundsätzlich gilt: Sperrmüll ist alles, was größer als 240 Liter ist oder bei einem Umzug mitgenommen werden“, erklärt der Fachmann.

Kontakt zur Abfall-Beratung und Mulch-Aktion

Bei Fragen rund um die Abfallentsorgung steht die Kreis-Mitarbeiterin Karina Birka (02336/93-2331) zur Verfügung. Bei der Stadt Hattingen ist Cornelia Padtberg zuständig – sie ist unter 02324/204-3711 oder per E-Mail unter c.padtberg@hattingen.de erreichbar und beantwortet Fragen.

Zudem startet am kommenden Wochenende wieder eine Mulch-Aktion auf dem Recyclinghof an der Straße Am Walzwerk 45: Hier wird zu den Öffnungszeiten (Freitag und Montag 12 bis 17 Uhr, Samstag 8 bis 13 Uhr) kostenfrei Mulch abgegeben – so lange der Vorrat reicht.

Jüngst sei ein Kunde mit einem Strandkorb gekommen. „Den nimmt man beim Umzug mit, also ist er Sperrmüll – Laminat indes nicht.“

– Thema Bauschutt: „Wenn es so wenig ist, dass er in die graue Tonne passt, dann gehört er da rein“, sagt Kreis-Abfallexpertin Elisabeth Henne. Kleinstmengen werden auch in Hattingen angenommen, künftig auch nur noch mit einer Gebühr. „Bei uns muss keiner mehr dreimal über die Waage fahren“, kündigt Lambert Freitag an.

Für größere Mengen verweist Elisabeth Henne an die Umlade­anlagen des EN-Kreises in Witten und Gevelsberg, die hier zuständig seien. 850 Kilo kosten 157,25 Euro.

Bei Unstimmigkeiten beim Betriebsleiter melden

Michael Hamer, Betriebsleiter des Recyclinghofs, präsentiert die neuen XL-Grünabfall- und Restmüllmarken.
Michael Hamer, Betriebsleiter des Recyclinghofs, präsentiert die neuen XL-Grünabfall- und Restmüllmarken. © Funke Foto Services GmbH | Walter Fischer

„Wenn es dennoch zu Unstimmigkeiten kommt, kann sich jeder bei mir melden“, sagt Betriebsleiter Michael Hamer. Er sitzt auf dem Betriebsgelände direkt an der großen Waage am Eingang.

Auch Elisabeth Henne bittet Bürgerinnen und Bürger im Zweifel anzurufen und nachzufragen, was an welcher Stelle entsorgt werden soll: „Beim Holz etwa oder bei Renovierungen treten immer wieder Fragen auf. Wir helfen gerne weiter.“

Auch Lambert Freitag stimmt ein: „Wir brauchen Feedback. Es ist wichtig, dass Bürger sich melden, wenn es Verbesserungsbedarf gibt. Nur so können wir etwas ändern.“

Das haben sie nun getan.