Hattingen. Die Eheleute Hermes haben mit ihrer Initiative die Anlage in Blankenstein wieder stärker in den Fokus gerückt. Wofür das Preisgeld sein soll.

Der Gewinner für den in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobten Heimatpreis der Stadt Hattingen steht fest: Es ist die Initiative Gethmannscher Garten. Deren Initiatoren, Rosika und Wolfgang Hermes, gratulierte Bürgermeister Dirk Glaser am Mittwochnachmittag bei einem Empfang im Rathaus.

Bürger Dirk Glaser mit den Jury-Mitgliedern Claudia Lüttringhaus, Erika Beverungen-Gojdka, Dr. Ulrike Brauksiepe, Marlies Fry, Petra Kamburg, Margret Melsa und Ulrich Laibacher (vorn von links) sowie Roland Römer und Thomas Weiß (hinten von links).
Bürger Dirk Glaser mit den Jury-Mitgliedern Claudia Lüttringhaus, Erika Beverungen-Gojdka, Dr. Ulrike Brauksiepe, Marlies Fry, Petra Kamburg, Margret Melsa und Ulrich Laibacher (vorn von links) sowie Roland Römer und Thomas Weiß (hinten von links). © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Insgesamt 14 Bewerbungen hatte es für den Heimatpreis gegeben. Die neunköpfige Jury, der auch WAZ-Lokalchef Ulrich Laibacher angehörte, entschied sich einstimmig für die Initiative Gethmannscher Garten des Ehepaares Hermes.

In besonderer Weise um das Thema Heimat im Ortsteil verdient gemacht

Durch das persönliche Engagement der Initiative sei es gelungen, das Gethmannsche Erbe im Sinne der „Erbauer“ zu bewahren, heißt es in der Begründung. Die Eheleute hätten es zudem geschafft, durch ihren Einsatz „auch andere dazu motivieren, sich für den Gethmannschen Garten und ihren Ortsteil stark zu machen und sich einzubringen“.

Die beiden 76-Jährigen hätten sich von daher „in besonderer Weise um das Thema Heimat in ihrem Ortsteil verdient gemacht und auch sonst alle Kriterien für die Vergabe des Heimatpreises erfüllt“.

Es gab drei Preiskriterien

Drei Preiskriterien, von denen mindestens eines erfüllt sein muss, hatte dabei der Rat der Stadt auf Vorschlag der Verwaltung festgelegt: 1) Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft und des Zusammenhaltes; 2) Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung von Tradition, Brauchtum und des regionalen Erbes; 3) Beitrag zur Stärkung der lokalen Identität und Verwurzelung.

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Rosika und Wolfgang Hermes, die seit 2008 in Blankenstein wohnen, hatten sich mit ihrer Initiative um den Heimatpreis beworben, weil sie den Gethmannschen Garten und Blankenstein „durch nachhaltige Pflege des schönsten Ausblicks auf die Burg Blankenstein und ins Ruhrtal wieder in den Fokus rücken wollen“. Carl Friedrich Gethmann habe seinen Garten, der ihnen „ans Herz gewachsen ist“, im Jahre 1808 „zur Freude und Erbauung seiner Mitbürger und der Besucher des Städtchens Blankenstein erschaffen – in diesem Sinne engagieren wir uns“.

Das Gelände um die Steinernen Tische von Unkraut befreit

So haben die Eheleute Hermes unter anderem im Sommer 2019 mit Unterstützung zweier Helfer das Gelände um die Steinernen Tische vom Unkraut befreit und auf der Fläche eine Bienenweide eingesät sowie Sommerflieder-Sträuche gesetzt. Auch die Narzissen-Pflanzaktion im Gethmannschen Garten mit Beteiligung aller Blankensteiner Vereine haben die beiden Mitglieder des Heimatvereins mit angestoßen. Zudem wollen sie weitere Anreize zum Besuch der Anlage schaffen – und in Kooperation mit der VHS vor Ort einen Baumlehrpfad anlegen. Eine Wasserleitung in den Gethmannschen Garten und ein Wasserspielplatz stehen außerdem auf der Ideenliste.

Preisträger sehen die Auszeichnung als Verpflichtung an, weiterzumachen

Sichtlich gerührt zeigten sich Rosika und Wolfgang Hermes am Mittwoch über die Auszeichnung: „Die Nachricht von der Verleihung des Heimatpreises hat uns sehr erfreut und aufs Höchste überrascht.“ Sie sehen ihn dabei als Verpflichtung an, weiterzumachen. So wollen sie auch das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro unter anderem für die weitere Pflege der Blühwiese sowie die Anpflanzung roter und weißer Rosen an den Steinernen Tischen verwenden.

>>> DER HEIMATPREIS

Unter dem Namen „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ hat die Landesregierung NRW ein neues Förderprogramm aufgelegt, für das bis 2022 insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Ein Element dieses Förderprogramms ist der Heimatpreis, für den das Landesministerium für Heimat jeder Kommune 5000 Euro zur Verfügung stellt.

Zusätzlich erhalten die Preisträger eine offizielle Trophäe, die im Auftrag des Ministeriums mit den Angaben des Preisträgers hergestellt wird. An das Ehepaar Hermes wird diese nach der Fertigstellung in den nächsten Wochen feierlich überreicht.

Der Heimatpreis soll in Hattingen auch in den nächsten Jahren wieder ausgeschrieben werden.