Hattingen. Stadt beantragt 300 000 Euro Fördermittel, um das heruntergekommene Areal aufzupäppeln. Landschaftsarchitektin stellt ein Parkpflegewerk vor.
Der Gethmannsche Garten in Blankenstein wird alternativ seit jeher auch als Irrgarten bezeichnet. Niemals war dies wohl treffender als heute, denn der Zustand des Freizeit-Areals hat sich über die Jahrzehnte massiv verschlechtert. Von der Akkuratesse und Eleganz, die den Park vor gut hundert Jahren als Ausflugsziel für Tausende prägten, ist nichts mehr zu sehen. Doch das soll sich nun ändern: 300 000 Euro will die Stadt in den kommenden Jahren in die Hand nehmen, damit der Garten wieder blüht. Sie hofft dabei vor allem auf Fördermittel der Metropole Ruhr im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027. Landschaftsarchitektin Susanne Weisser hat im Rathaus das Parkpflegewerk – ein Konzept für die Sanierung und die Pflege der Fläche – vorgestellt.
„Zur Freude und Erholung seiner Mitbürger und aller Besucher des Städtchens Blankenstein“ hat Carl Friedrich Gethmann seinen Landschaftsgarten anlegen lassen. Er gehörte zu den ersten öffentlichen Gärten des Landes, die für jedermann frei zugänglich waren. Und er bekam aristokratischen Besuch: 1833 schaute der preußische Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. vorbei.
Viel diskutiert, nichts passiert
Oft und lange wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in bürgerschaftlichen und politischen Gremien über den Zustand des Gethmannschen Gartens diskutiert. Passiert ist nur selten etwas. Das Areal wirkt arg heruntergekommen, die Frage ist nun: Wie kann man der Sache beikommen? Antwort: mit einem Parkpflegewerk, einer Strategie zur Entwicklung und Pflege. Historische Grundzüge sollen wieder herausgearbeitet werden, Wege etwa, Plätze, Treppen und Brücken, aber auch Kulissen und Blickbeziehungen. Vorhandene Ressourcen sollen effektiv genutzt werden.
Eingebunden wurde die LWL-Denkmalpflege, die Landschafts- und Baukultur sowie der Heimatverein und der Bürgerverein Blankenstein.
Fördermittel in Höhe von 300 000 Euro sind auf drei Jahre verteilt beantragt worden. Als Eigenmittel stehen jährlich 20 000 Euro für die Jahre 2018 bis 2020 im Haushalt zur Verfügung. „Wenn es keine Fördermittel gibt, können also nur Teilmaßnahmen umgesetzt werden“, erklärte Dezernent Jens Hendrix.
Die Kosten der Grundpflege belaufen sich laut Büro Weisser auf zirka 60 000 Euro, was 1230 Arbeitsstunden im Jahr entspricht. Im vorhandenen Grünpflegeplan der Stadt Hattingen sind zurzeit 668 Arbeitsstunden angesetzt.