Bei der Sanierung der Aula des Hattinger Schulzentrums setzen Architekt, Stadt Schulleitung auf frische Farben. Eindrücke eines Baustellenbesuchs.

Die Braun- und Gelbtöne, die jahrzehntelang das Erscheinungsbild der Aula im Schulzentrum Holthausen bestimmt haben, sind passé. Kurz vor der Wiedereröffnung wirkt der Raum frischer, moderner. Eindrücke eines Besuches auf Hattingens aktuell teuerster Schulsanierungsbaustelle.

100 rotfarbene Stapelstühle wie dieser können bei Bedarf die 250 Sitzgelegenheiten der Stuhlreihen in der Aula des Schulzentrums Holthausen erweitern.
100 rotfarbene Stapelstühle wie dieser können bei Bedarf die 250 Sitzgelegenheiten der Stuhlreihen in der Aula des Schulzentrums Holthausen erweitern. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Sitzplätze mit abriebfestem Stoff in Rot- Orange- und verschiedenen Grün- und Türkistönen

Ralf Papendick, Mitarbeiter einer Wuppertaler Firma für Bühnenbau, zieht an diesem Morgen gerade Bänder in den Theatervorhang, der später vor der Bühne aufgehängt werden soll.

Der satte Rotton passt bestens zu den vorderen drei Stuhlreihen, auf denen Schüler, Lehrer, weitere Besucher bei künftigen Veranstaltungen im Didaktischen Zentrum Platz nehmen werden. Ebenso zu den Farben der weiteren Stuhlreihen, hier sind die Sitzplätze mit abriebfestem Stoff in Orange- und verschiedenen Grün- und Türkistönen bezogen.

Insgesamt finden gut 250 Personen hier Platz, bei Bedarf können weitere 100 Stühle (mit Sitzflächen im selben Rotton wie die Stühle in den ersten drei Reihen) aufgestellt werden.

Architekt aus Bochum zeichnet maßgeblich für das neue Farbspiel verantwortlich

„Ich habe schon länger so bei mir gedacht: Wenn ich einmal die Chance bekommen sollte, das Farbkonzept in dieser Aula zu ändern, dann ergreife ich sie“, sagt Joachim Wiencke, Architekt aus Bochum, der maßgeblich für das neue Farbspiel verantwortlich zeichnet. Schon als er im Jahre 1981 am Gymnasium Holthausen sein Abitur abgelegt habe, sagt Wiencke, „hat mir das damalige Farbkonzept nicht gefallen“. Obwohl das Didaktische Zentrum erst drei Jahre zuvor eröffnet worden war und seinerzeit als beeindruckender Hingucker galt.

Ein solcher ist die Aula nun aber auch nach ihrer Aufhübschung. In Abstimmung mit Ulrich Möller, dem Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft, dessen Vorgänger Rudolf Viefhaus und der Schulleitung des Gymnasiums Holthausen setzt Wienckes Farbkonzept neben der farblich ins Auge springenden Bestuhlung vor allem auf helles Grau.

Modernisierung mit einer mutigen Herangehensweise

Die getäfelten Wände habe man aus Kostengründen nur überstreichen lassen, sagt Ulrich Möller, der alte braune Teppichboden dagegen wurde komplett entfernt – und durch einen graufarbenen Linoleumboden ersetzt. „Unser Ziel war es, die Schulaula trotz Modernisierung mit einer mutigen Herangehensweise als Schulaula zu erhalten, es sollte hier kein Theatersaal entstehen“, betont Ulrich Möller.

Technische Aufwertungen des Raumes seien aber dennoch vonnöten gewesen, so Möller. So etwa wurde die alte Gipskartondecke über den Sitzplätzen durch eine Baffeldecke ersetzt, eine auch optisch ins Auge springende schallschluckende Decke, die nicht zuletzt dazu beitragen soll, die Akustik in dem unter anderem auch für Konzerte und Theateraufführungen genutzten Didaktischen Zentrum zu verbessern. Und zwischen Bühne und Sitzplätzen wurde unter der Decke eine Lichttraverse eingebaut – zur optimalen Ausleuchtung der Bühne.

Die Aula des Schulzentrums Holthausen vor der Modernisierung.   
Die Aula im Schulzentrum Holthausen nach der Sanierung.
Die Aula des Schulzentrums Holthausen vor der Modernisierung.    © - Joachim Wiencke

Dort, so Möller weiter, würden in den Boden zudem Bodentanks eingelassen – als Kabelanschlüsse für etwa Mikrofone oder Lautsprecheranlagen. „Dadurch fallen auf der Bühne liegende Kabel als Stolperfallen bei Auftritten künftig weg.“

Sanierungsarbeiten dauern bis zu den Herbstferien an

Wann genau die sanierte Aula an der Lindstockstraße ihren ersten erleben wird, steht indes noch nicht fest. Bis zu den Herbstferien, so Ulrich Möller, würden die Sanierungsarbeiten auf jeden Fall andauern. Insbesondere, weil im Zuge des aktuellen Brandschutzkonzeptes noch besondere technische Vorrichtungen zur Luftzu- und -abfuhr eingebaut werden müssten.

Danach aber steht der Wiedernutzung nichts mehr im Wege.