Hattingen. Die Arbeiten für die Digitalisierung Hattinger Schulen laufen mit Mitteln des Programms „Gute Schule“. Doch es dauert, bis Schulen profitieren.

Tiefbauarbeiten an der Waldstraße/Ecke Friedrichstraße machen es sichtbar: Es geht voran mit der Digitalisierung der Hattinger Schulen. Die Leer-Rohr-Verlegung für das Glasfaserkabel hat begonnen am Gymnasium Waldstraße. Das Projekt „Gute Schule 2020“ macht es möglich.

Nach den Ferien aber wird von der Baumaßnahme an der Schule selbst noch nichts spürbar sein: „Erst Ende des Jahres sind wir voraussichtlich fertig, so dass auch Lehrer und Schüler davon profitieren“, sagt Heiko Schlienz, Leiter der städtischen Abteilung IT.

Gymnasium Waldstraße, Bruchfeld- und Gesamtschule sind bei der Digitalisierungin Hattingen zuerst dran

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In einem ersten Schritt laufen derzeit die Tiefbauarbeiten für die Bruchfeldschule, fürs Gymnasium Waldstraße und für die Gesamtschule. „Eigentlich wollten wir schon viel weiter sein, aber es ist nicht leicht, ausführende Firmen zu finden“, sagt Markus Maas, Bauleiter des Fachbereichs Stadtbetriebe und Tiefbau. Erst bei der zweiten Ausschreibung beispielsweise konnte das Gladbecker Unternehmen Kramer gefunden werden für die jetzt laufenden Tiefbauarbeiten, die vor fünf Wochen begonnen haben und wohl bis zum Ende der Ferien abgeschlossen sein werden.

Sie kosten für die drei Schulen etwa 70.000 Euro. „Von ,Gute Schule’ werden für die Verlegung von Lichtwellenleitern an Hattinger Schulen insgesamt 500.000 Euro, über mehrere Jahre verteilt, verbaut“, ergänzt Stadtsprecherin Susanne Wegemann.

Die Ausschreibung für die Verkabelung läuft derzeit

Landesprogramm „Gute Schule 2020“

Mit dem Programm „Gute Schule 2020“ fördern das Land NRW und die NRW-Bank kommunale Investitionen in die Sanierung, Modernisierung und den Ausbau der kommunalen Schulinfrastruktur. Das Programm hat ein Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro über vier Jahre.

Die Gesamtlaufzeit der Kredite ist 20 Jahre. Das erste Jahr bleibt tilgungsfrei. Das Land wird in der folgenden Zeit für die Kommunen alle Tilgungsleistungen übernehmen. Gefördert werden Investitionen sowie Sanierungs- und Modernisierungsaufwand auf kommunalen Schulgeländen und Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur und Ausstattung von Schulen.

Die Ausschreibung für die Verkabelung läuft laut Schlienz derzeit. „Wir können die Arbeiten ja immer nur nacheinander in Auftrag geben“, sagt Maas. In einem zweiten Schritt dann sollen die übrigen Schulen in der Innenstadt an der Reihe sein, führt Schlienz aus. Wie lange sich die Arbeiten hinziehen, ist unklar.

Treiben die Digitalisierung von Hattinger Schulen mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ voran: Heiko Schlienz (r.), Leiter der städtischen Abteilung IT, und Markus Maas, Bauleiter Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau.
Treiben die Digitalisierung von Hattinger Schulen mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ voran: Heiko Schlienz (r.), Leiter der städtischen Abteilung IT, und Markus Maas, Bauleiter Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

„Schul-IT ist ja an sich nichts Neues, das gibt es in Hattingen seit 20 Jahren. Allerdings sind einige Klassen noch gar nicht oder nur provisorisch erschlossen, vieles muss inzwischen auch erneuert werden“, erläutert Schlienz. Das Projekt „Gute Schule“ mache eine durchgängige Erschließung und ein leistungsfähiges Netz möglich.

Bislang waren die Schulen separate Inseln mit diversen Netzen

Bislang sei es so, dass Schulen quasi separate Inseln gewesen seien – mit unterschiedlichen Netzen.

Das soll sich ändern. „Programme wie Zeugnisprogramme oder solche zur Erstellung von Statistiken fürs Land sowie die Unterrichtsplanung sollen von einem zentralen Standort aus zur Verfügung gestellt werden“, erörtert Schlienz.

Damit wäre die Software nicht mehr an jeder Schule separat vorhanden, sondern zentral verfügbar. „Dann muss es auch nicht an jeder Schule extra Firewalls für die Sicherheit geben“, führt Schlienz aus. In der Stadtverwaltung sei das bereits umgesetzt worden.

Eine vernünftige Bandbreite rückt immer näher

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Auch eine vernünftige Bandbreite an den Schulen rücke mit der Zentralisierung näher. „Wir haben jetzt schon immer so viel Bandbreite angemietet, wie an dem Standort verfügbar war“, betont Schlienz. Das Gymnasium Waldstraße selbst sei zudem bereits mit ausreichend Computern auch für die Schülerarbeit ausgestattet.