Hattingen. . Im Schulausschuss wurde nicht über die Planungen Hattingens zum Programm „Gute Schule 2020“ abgestimmt. Die Fraktionen vermissen ein Konzept.
- Hattinger Stadtverwaltung legt ein Papier vor, wie die Gelder aus dem Programm „Gute Schule 2020“ verteilt werden
- Fraktionen kritisieren die Ideen als zu unkonkret und verschieben eine Abstimmung
- Gefordert wird ein integriertes Handlungskonzept, in dem alle Fördertöpfe berücksichtigt werden
„Das ist eine Katastrophe, was hier steht“, empörte sich Marc Bartrina (FDP) über das Papier, das die Stadtverwaltung zur Sondersitzung des Schulausschusses vorgelegt hatte. Titel: „Konzept der Verwaltung zum Programm ‘Gute Schule 2020’“. Von allen Fraktionen hagelte es Kritik. Ein Beschluss wurde bis zum Rat am Donnerstag, 6. April, aufgeschoben.
Da half die Erklärung von Dezernentin Beate Schiffer nicht, dass für die „Gute Schule“ nur ein Grobkonzept politisch bestätigt werden müsse. „Das ist kein Konzept“, waren sich die Fraktionen einig.
Die Aufstellung zeigt, in welche Bereiche die 5,11 Millionen Euro aus dem Förderprogramm fließen sollen (Grafik). Während die baulichen Aspekte benannt sind, bleiben digitale Schulinfrastruktur und Ausstattung unkonkret.
Viele Baumaßnahmen bereits im Haushalt eingeplant
Was unter dem Stichwort Digitalisierung in welcher Schule gemacht werden solle, hakte Ulrike Brauksiepe (CDU) nach. Silvia Lohmann (Linke) wollte wissen, nach welchen Kriterien die Gelder auf die Schulen verteilt werden. Maria Schomacher (Grüne) fragte, was die IT genau plane. Die SPD stellte fest, dass viele der aufgeführten Baumaßnahmen bereits beschlossen und im Haushalt eingeplant seien: „Warum setzen wir nicht zusätzliche Maßnahmen um“, wunderte sich Sabine Radkte. „Wir wollen ein integriertes Handlungskonzept, in dem alle Fördertöpfe berücksichtigt werden“, betonte Bartrina und ergänzte: „Wir brauchen das schwarz auf weiß, damit nichts unter den Tisch fällt“.
Für die Bauverwaltung erklärte Rudolf Viefhaus, man habe einige Projekte in „Gute Schule“ gehoben, könne dafür mit den Haushaltsmitteln andere realisieren, die nicht unter die Förderung fallen. Michael Wichmann betonte für den Bereich Finanzen, es seien bereits 1,28 Millionen Euro aus dem „Gute-Schule-Fördertopf“ im Haushalt eingeplant gewesen.
Schulen der Innenstadt sollen ans Breitbandnetz
Peter Fischer, Abteilungsleiter der IT, erläuterte die Pläne: So wolle man 2017 damit beginnen, die Schulen der Innenstadt ans Breitbandnetz zu bekommen, weil man hier günstig Leerrohre im Zuge des Breitbandausbaus durch Net Cologne kaufen könne. Die anderen Schulen sollen 2018 folgen. Man wolle die Server zentralisieren und flächendeckendes W-Lan in den Schulen schaffen. Noch nicht geklärt sei, ob zum Beispiel Tablets angeschafft werden können oder Schüler Geräte mitbringen sollten. „Die Schulen müssen abgestimmt auf ,Gute Schule’ Medienkonzepte entwickeln“, sagte Fischer mit Blick darauf, dass einzelne Schulen mit der Digitalisierung im Unterricht weiter seien als andere.
Auch Daniela Rose von der Schulverwaltung betonte die Bringschuld der Schulen: „Sie müssen Ideen entwickeln, was sie wollen.“ Erst von drei Schulen lägen Medienkonzepte vor. So sei zwar für alle Grundschulen mindestens ein Beamer eingeplant, aber man wolle „das Geld nicht in Sachen stecken, die keiner nutzt“.