Hattingen. . Die Stadt investiert in Breitbandanschlüsse für die Schulen. Bei der Ausstattung der Klassen gibt es Abstimmungsbedarf – auch bei den Finanzen.

Die Digitalisierung des Unterrichts schreitet in Hattingen langsam voran – bis 2020 sollen alle Schulen an das Breitbandnetz angeschlossen sein. Baumaßnahmen sind da ebenso notwendig wie die Ausstattung zur Nutzung digitaler Medien – die Verwendung der Fördergelder indes nicht klar. Die Schulen wünschen sich eine bessere Ausstattung, doch noch fehlt eine Abstimmung mit der Verwaltung, wo es digital hingehen soll.

Vorweg gegangen ist vor etwa sechs Jahren die Realschule Grünstraße, die als eine der ersten im Land eine i-Pad-Klasse eingerichtet hat. Inzwischen hat jeder Jahrgang eine solche Klasse. „Das Interesse lässt aber nach. Wir haben Schwierigkeiten, die i-Pad-Klassen zusammenzukriegen“, beobachtet Schulleiter Jürgen Ernst. Er wolle deshalb künftig die Arbeit mit dem Tablet-Computer flächendeckender in allen Klassen ermöglichen. „Dafür müssen wir die schuleigenen Tablets aufstocken“, sagt er. Denn bisher hatten die Eltern die Geräte für den spezialisierten Zweig angeschafft.

Gute Erfahrungen mit Tablets

Er betont, man habe sehr gute Erfahrungen mit Tablets im Unterricht gemacht. Das bestätigt auch Tanja Tönshoff, Leiterin der ErikNölting-Grundschule, die ebenfalls seit Jahren auf eine private Initiative hin Tablets einsetzt. Mit Lernprogrammen könnten die Kinder zum Beispiel individuell ihre Schwierigkeitsstufe wählen. Zudem seien sie motiviert. Und auch für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, seien die Tablet-Programme eine große Hilfe.

Was fehlt, ist eine gute Internetverbindung. Daran arbeitet die Stadt. Erste Kabel sind verlegt. Die Zahl der Computer in den städtischen Schulen hat sich seit 2014 aber nicht verändert. Tönshoff wünscht sich nun „einen richtigen Computer-Raum statt einer Abstellkammer“.

Fördermittel wurden verschoben

Aus Fördermitteln des Programms „Gute Schule“ wurden seit 2017 unter anderem Aufladewagen und Verdunkelungsvorhänge beschafft. Zudem sei geplant, Beamer sowie Flachbildschirme zu kaufen – sofern die nötigen Mittel verfügbar sind. Denn insgesamt 226 000 ursprünglich dafür eingeplante Euro für 2017 und 2018 hat die Verwaltung zunächst zurückgezogen, um sie für Baumaßnahmen einzusetzen. Im Schulausschuss wies Ulrich Möller, stellvertretender Leiter der Gebäudewirtschaft aber auf eine Rückstellung im Haushalt hin, die für den Bau genutzt werden könnte. Nun werde geprüft, ob die Mittel für die Ausstattung zur Verfügung stehen.

Beamer in jedem Klassenzimmer

Ein Beamer standardmäßig in jedem Raum ist auch ein Wunsch vieler Schulen. „Es gibt aber zum Teil auch noch unterschiedliche Auffassungen zwischen Verwaltung und Schule, was sinnvoll wäre und was nicht“, räumt Gerd Buschhaus, Schulleiter des Gymnasiums Holthausen ein. So wünscht er sich für seine Schüler neue interaktive Tafeln – so genannte Smartboards – statt den von der Verwaltung bevorzugten Bildschirmen. Drei Smartboards gibt es in der Schule bereits, 33 in ganz Hattingen, allerdings seien die inzwischen veraltet, so Buschhaus. Der zukünftige Bedarf soll noch abgestimmt werden.