Hattingen. Die Jusos, Junge Union und Julis wollen Lust auf die Europawahl machen. Dafür steigt am Freitag eine Party auf der Henrichshütte in Hattingen.

„Party 4 Europe“ – feiern für Europa – heißt es am kommenden Freitag im Henrichs. Die Jugendorganisationen von SPD, CDU und FDP haben sich zusammengetan und laden ein zum Austausch über Europa. Der soll aber alles andere als verstaubt werden und in einer großen Party auf der Tanzfläche münden.

„Wir wollen die EU feiern und, dass wir dort aufwachsen dürfen“, sagt Leon Reinecke (21) von den Jungsozialisten (Jusos). Gemeinsam mit Marcel Zok (21) von der Jungen Union (JU) und Robin Berg (25) von den Jungen Liberalen (Julis) hat er es sich zur Aufgabe gemacht, für die Europawahl zu werben – auch und vor allem bei jungen Leuten. „Eine Wahl ist immer wichtig, aber diese ist es in Zeiten des Brexit und des Stärkerwerdens nationalkonservativer Kräfte besonders“, sagt Marcel Zok.

Vorteile von Europa deutlich machen

Das Erstarken der AfD im eigenen Land hat die politisch engagierten jungen Männer nach eigener Aus­sage nicht zu der engen Zusammenarbeit bewegt – einem Zu­sammenschluss, der vor allem im Kleinen funktioniert: „Auf kom­munaler Ebene können wir das besser als im Großen. Wir sollten kooperieren, wenn es in einer Sache Sinn macht“, betont Robin Berg.

Fakten zur Party

Die „Party 4 Europe“ steigt am Freitag, 24. Mai, im Henrichs im Industriemuseum Henrichshütte, Werksstraße 31-33. Los geht es um 20 Uhr mit der Diskussion. Die Party startet um 22 Uhr. Musik gibt es von „Sound of Explosion“.

Der Eintritt ist frei. Alle Gäste erhalten ein kostenloses Begrüßungsgetränk. Willkommen ist jeder.

Und hier macht es Sinn. Traute Einigkeit wollen die Vertreter der Jugendorganisationen aber nicht bieten, sondern die Plattform der Party im Henrichs nutzen, um die Hattinger von der Europawahl zu überzeugen. „Wir haben drei Meinungen für eine gemeinsame Sache“, sagt Zok. Aber: „Wir werden nicht unsere Wahlprogramme vorstellen“, betonen die Drei.

Stattdessen wollen sie mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Ein Podium soll es deshalb nicht geben, sondern einen freien Austausch. Dabei wird es um Themen gehen, die Jugendliche besonders umtreiben. „Europa ist weit weg, aber zum Beispiel die ‘Fridays for Future’ sind ein zentrales europäisches Thema, denn die verpestete Luft macht nicht an Grenzen halt“, reißt Reinecke an.

Reisefreiheit und Eurail-Tickets für Jugendliche

Den Einfluss von Europa verdeutlichen, das haben sie sich auf die Fahnen geschrieben: „Die Reise­freiheit ist für viele Jugendliche selbstverständlich“, weiß Zok. In diesem Zusammenhang seien auch Eurail-Tickets, mit denen man Europa mit der Bahn bereisen kann, für viele Jugendliche interessant.

Jugend interessierter als Ältere

„Das Thema Roaming kommt direkt bei den Jüngeren an und auch die Datenschutzverordnung und Upload-Filter“, nennt Berg weitere Themen. Er betont, man wolle auch die Vorteile von Europa verdeutlichen und die jungen Leute damit abholen. „Dabei ist das Interesse für Europa bei den Jüngeren sogar größer, als im mittleren Alter“, freut er sich.

Sein Wunsch für die Europawahl: „Wir wollen die Wahlbeteiligung von 50 Prozent knacken. Wenn wir 70 Prozent erreichen, wäre das super.“ Lust darauf machen mitzureden und mitzuentscheiden soll am Freitag die Diskussion und natürlich auch die „Party 4 Europe“.