Hattingen. . Robin Berg ist Vorsitzender der Jungen Liberalen im EN-Kreis. Seine Themen sind Umweltschutz, Digitalisierung und eine bessere Infrastruktur.

Es war diese eine Rede des damaligen FDP-Chefs und Außenministers Guido Westerwelle zum politischen Aschermittwoch 2011, die es Robin Berg angetan hatte und ihn FDP und Julis beitreten ließ. Berg wurde zum Kreisvorsitzenden der Jungen Liberalen im Ennepe-Ruhr-Kreis, genannt Julis, wiedergewählt. Westerwelle sprach seinerzeit davon, dass man Menschen die Möglichkeit geben müsse, sich selbst zu entfalten. Berg, damals Abiturient und überzeugt von Liberalität und dem Wunsch, etwas aus sich machen und schaffen zu können, trat der Partei bei.

Heute führt er den Vorsitz über 65 Mitglieder, die die Julis im Kreis zählen. Ihre großen Nahziele: Die Europawahl 2019 sowie die Kommunalwahl 2020.

Zwischen Medizinstudium und politischem Engagement

Doch wer ist der 25-Jährige, der als Kreisvorsitzender einen Spagat zwischen nahezu vollendetem Medizinstudium und ehrenamtlichem politischen Engagement schafft?

Robin Berg wurde in Blankenstein geboren, lebte in Holthausen und nun als Student in Welper. Auch wenn Westerwelle sein politisches Interesse für die Liberalen weckte, wurde Berg erst einmal inaktives Mitglied der FDP. Das Medizinstudium an der Uni Witten/Herdecke hatte Vorrang. Dann kam das Jahr 2015 und ein Schlüsselmoment für den jungen Hattinger. Die politische Stimmung in der Bundesrepublik kippte: Die Sprache verrohte. „Da wusste ich, ich muss aktiv helfen, dem etwas entgegenzusetzen“, so der 25-Jährige.

Er wurde Beisitzer im Vorstand der Julis, später Zuständiger für die Öffentlichkeitsarbeit. Als der amtierende Kreisvorsitzende im vergangenen Jahr nach Düsseldorf zog, trat man an den Hattinger mit der Frage heran, ob er den Kreisvorsitz übernehmen wolle. Im November 2017 wurde er erstmals gewählt und trat sein Amt an.

Junge Leute für die Politik gewinnen

„Ich glaube, viele junge Leute haben Lust, mitzumachen und sich politisch zu engagieren“, findet Robin Berg, dem es wichtig ist, dass die Zusammensetzung einer Partei den Querschnitt einer Gesellschaft abbildet. Dass die 50- bis 60-Jährigen bei den Liberalen einen Anteil von 60 Prozent der Parteimitglieder stellen, die jungen Menschen dagegen lediglich zehn Prozent, sieht der 25-Jährge kritisch. „Darum müssen wir noch viel mehr junge Leute für Politik begeistern“, betont er.

Offensives Werben um die Jugend: Gerade die Julis im EN-Südkreis hätten davon profitiert: „Wir sind dabei, den politischen Nachwuchs aufzubauen.“ Kamen 2011 vielleicht maximal fünf Leute zum Stammtisch, seien es nun um die 20. Derzeit zählen die Jungen Liberalen im EN-Kreis 65 Mitglieder, „wobei Hattingen mit 15 Mitgliedern nach Sprockhövel den größten Ortsverband hat“, so der Medizinstudent.

Bedeutung Europas und Infrastruktur vor Ort

Die Bedeutung Europas, Innovationen für den Umweltschutz und Digitalisierung bundesweit; die Senkung der Gewerbesteuer, bessere Investitionen in die Infrastruktur direkt vor Ort: Dies sind Themen, die die Julis derzeit in Angriff nehmen und in zukunftsfähige Lösungen umwandeln wollen.

Robin Berg wird den Liberalen dabei aller Voraussicht nach erst einmal weiter ehrenamtlich erhalten bleiben. Denn bei der Frage nach dem Berufswunsch Mediziner oder Politiker gibt er eine klare Antwort: „Medizin, denn das war schon immer mein Traumberuf. Aber ich will nichts ausschließen.“

>>> Vorstand der Jungen Liberalen im Kreis

Robin Berg wurde auf dem Kreiskongress der Julis im Holschentor zum Kreisvorsitzenden gewählt. Den geschäftsführenden Vorstand komplettieren Anna Neumann, Daniel Böhler, Gideon Berg und Nils Gerlach. Beisitzer sind Lina Stens, Nico Droste und Marc-Phillip Scholten.

Kontakt und mehr Informationen zu den Julis: julis-en.de