Hattingen. . Hattingen profitiert von Fördermitteln der Europäischen Union. Projekte gibt es viele – vom Bildungsscheck bis hin zur Quartiersarbeit.
„Ganz frisch“ ist der Bewilligungsbescheid, sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann: 240.000 Euro bekommt die Stadt in den Jahren 2019 bis 2022 für das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ von der Europäischen Union (EU). Hattingen profitiert von einigen EU-Förderungen – teils direkt als Kommune, teils über den Kreis.
Mit dem Projekt „Jugend im Quartier“ sollen Maßnahmen finanziert werden, die Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf den Übergang von der Schule ins Berufsleben erleichtern. Zudem können Sitzgelegenheiten für Jugendliche am Haus der Jugend an der Bahnhofstraße geschaffen werden.
Junge Hattinger gestalten mit EU-Mitteln Mülleimer
„Darüber hinaus werden Jugendliche mit Unterstützung von Profis Mülleimer in der Innenstadt farblich gestalten. In Kürze wird mit den ersten Gefäßen begonnen“, sagt Susanne Wegemann. Das Projekt ist ein Anschlussprojekt von „Jugend stärken im Quartier – Grünes Quartier Welper“.
Mittel des Europäischen Sozialfonds fließen in den Bildungsscheck NRW, der die Weiterbildung und berufliche Entwicklung aller Bürger im Blick hat. In Hattingen kümmert sich um den individuellen Zugang zum Bildungsscheck die VHS. Die Kosten für berufliche Weiterbildung werden bis zur Hälfte – maximal mit 500 Euro – bezuschusst. Der Scheck wird nach einer Beratung in der VHS-Bildungsscheck-Beratungsstelle ausgegeben.
EU fördert das Projekt Bildungsscheck NRW
„Pro Jahr werden etwa 25.000 Euro ausgezahlt“, sagt Susanne Wegemann. 2018 wurden 430 Stunden zur beruflichen Entwicklung über das Programm gefördert. Es gibt auch einen Bildungsscheck für Betriebe, zuständig ist die Wirtschaftsförderung.
Die EU trug zudem 80 Prozent der Kosten für die vier Millionen Euro teure „Ruhr Inline“-Skatebahn am Kemnader See. 3,2 Millionen kamen laut Regionalverband Ruhr aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ziel: Lebens- und Freizeitqualität der Menschen zu verbessern, Projekte zu unterstützen, die Bürger in ihrem Alltag nutzen. Den Rest übernahmen Regionalverband, Bochum, Witten, EN-Kreis.
Sprach- und Qualifizierungszentrum bekommt EU-Geld
Mit zwei Millionen Euro fördert die EU über den Europäischen Sozialfonds das Sprach- und Qualifizierungszentrum in Bochum, das auch für Hattingen zuständig ist. Dort lernen seit September 2017 Flüchtlinge Deutsch und arbeiten durch Weiterbildung zugleich an ihren beruflichen Chancen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Träger ist die IHK Mittleres Ruhrgebiet. Neun Millionen Euro zahlen die Arbeitsagenturen und Jobcenter der Städte Hattingen, Bochum, Herne, Witten.
Firmen profitieren: Mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds ließ die Avola Maschinenfabrik eine Potenzialanalyse erstellen. Der Produktionsablauf wurde reorganisiert, Beratungsthemen waren zudem: Einsatz neuer Technologien, Weiterbildungsplanung, Umsatzsteigerung, Sicherung und Ausbau der Beschäftigung.
EU schickt über 120 Millionen Euro in den EN-Kreis
Der EN-Kreiserhielt in der Förderperiode 2007-2013 (aktuell läuft die von 2014-2020) aus den drei Strukturfonds – EU-Fonds für regionale Entwicklung in NRW, EU-Sozialfonds in NRW, EU-Landwirtschaftsfonds in NRW – rund 17,7 Millionen Euro.
Aus dem siebten Forschungsrahmenprogramm haben Firmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen anteilig 84,7 Millionen Euro erhalten. Aus sonstigen Förderprogrammen der Europäischen Union kamen 19,2 Millionen Euro in den EN-Kreis.