Hattingen. . Der Heimatverein Hattingen erreichte mit seinem Spendenaufruf fast das Doppelte der nötigen Summe. Auch Unternehmen engagieren sich finanziell.

Durch Spenden und Sponsoring werden viele Projekte, die das Leben in Hattingen verbessern sollen, überhaupt erst möglich. Dass dabei auch, aber längst nicht nur die großen Unternehmen einen entscheidenden Anteil haben können, zeigt das Crowdfunding. Auf einer neuen Plattform bat der Heimatverein Hattingen um Spenden der Bürger – mit durchschlagendem Erfolg.

Im Mai startete der heimische Energieversorger AVU seine Crowd­funding-Plattform en-crowd.de. Das erste Projekt: Der Heimatverein Hattingen suchte Unterstützer, um für seine Besuche in Kitas und Grundschulen ein mobiles Modell der mittelalterlichen Stadt Hattingen mitbringen zu können. „Wir möchten die Geschichte unserer Stadt für Kinder so greifbar wie möglich machen“, sagt Lars Friedrich, Vorsitzender des Heimatvereins. Zum Holzklotz-Modell gehören Bauernschaften, die Stadtmauer mit Wehrtürmen und Stadttoren, die St.-Georgs-Kirche und mehr.

350 Euro wurden benötigt

350 Euro sollten dafür gesammelt werden. Jeder konnte spenden – schon ab einem Euro waren man dabei. Pro Spende ab fünf Euro, sagte der Energieversorger zu, ebenfalls fünf Euro beizusteuern. „Es war ein Experiment für die AVU und für uns. Die Frage war: Kann man Menschen begeistern, für ausgefallene Sachen zu spenden“, so Friedrich.

Man kann. Der Testlauf war ein voller Erfolg. Das Projekt „Holzblockmodell der Stadt Hattingen“ erhielt 197 Prozent der Fördersumme – also mit 688 Euro nahezu das Doppelte der angestrebten Summe. Die Unterstützer tauchen auf dem Portal mit Namen auf oder können anonym bleiben. Die Holzklötze für das Modell sind auch bereits angekommen. „Der Überschuss aus der Spendensammlung fließt in die Sanierung des Bügeleisenhauses“, sagt Friedrich. So sei eine hintere Wand in baulich schlechtem Zustand. „Das wird noch eine größere Sache.“

Bisher das einzige Crowdfunding-Projekt

Auf der Crowdfunding-Plattform ist das Hattinger Projekt bisher das einzige. Dort sollen aber weitere gemeinnützige Projekte und Ideen in der Region gefördert werden. Auch größere Investitionen können hier Unterstützung finden. Dabei funktioniert das System nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Wird der erforderliche Betrag nicht in der vorgesehenen Zeit erreicht, erhalten die Spender ihr Geld zurück.

Das Ziel für 2018 ist es, 25 Projekte von Schulen, Kitas und Bürgerinitiativen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis über die Plattform zu finanzieren, teilt die AVU mit.

Wie die Plattform funktioniert

Die Crowdfunding-Plattform www.en-crowd.de steht jedem offen. Wer ein Projekt anmelden will, muss vor Start des Projektes aber nachweisen, dass die Organisation, mit der das Projekt im Zusammenhang steht, dem Crowd­funding-Projekt zustimmt.

Angegeben werden müssen die Projektplanung, Projektziel sowie eine zeitliche und inhaltliche Kalkulation. 60 Tage bleiben dann zur Spendensammlung. Die Erstellung eines Projektes auf der Plattform ist kostenlos. Wird die nötige Summe erreicht, wird eine Provision fällig.

Wer noch Fragen zu EN Crowd oder ebenfalls eine schöne Projektidee hat, kann sich direkt bei der Projektleiterin der AVU, Sara Piludu, melden (piludu@avu.de).

Das Engagement der Unternehmen

AVU: Soziales Engagement als ein Ziel des Energieversorgers

Sparkasse Hattingen: Mit Stiftungen und Sparlotterie für das Ehrenamt

Volksbank Sprockhövel: Basisdemokratische Auswahl der geförderten Projekte

Stadtwerke Hattingen: Zusammenarbeit mit Hattinger Werbepartnern

HWG: Naturschutz, Kinder und Senioren im Fokus der Genossenschaft

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