Hattingen. . Kultur-Förderverein Niederwenigern bezieht darauf auch Position für eine Wiederöffnung der Brücke für den Verkehr. Enthüllung ist am 14. Oktober.
Dass die fünfte Tafel des Kultur-Förderkreises Niederwenigern der Dahlhauser Ponton-Brücke gewidmet ist, ist kein Zufall. Die Aktiven fordern auf der Tafel, „im Interesse der Bürger die Brücke für den ursprünglichen Verkehr möglichst bald wieder zu öffnen“.
„Es ist doch ein Trauerspiel, wie in der Metropole Ruhr das Problem interkommunal hin- und hergeschoben wird“, ärgert sich Hans Kühne, der mit Gerhard Hartmann den Text für die Tafel verfasste, die am Samstag, 14. Oktober, um 14.30 Uhr an der Schwimmbrücke auf der Burgaltendorfer Seite enthüllt wird.
Esel kam für zehn Pfennig über die Brücke
Sieben Bilder zeigt die Tafel, darunter auch das Kassenhäuschen um 1950. Die Brücke hieß einst Fünf-Pfennigs-Brücke – denn so viel kostete die Überquerung einen Fußgänger. Für einen belasteten Zweispänner zahlte man 90 Pfennig. Pferd, Kuh oder Esel kamen für zehn Pfennig trockenen Fußes rüber. „Die Gebühren waren mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt“, weiß Kühne.
Und Edmund Reimertz berichtet, dass diese Brücke, für deren Bau Wirt Eggemann aus Duisburg einst die Konzession erhielt, seiner Witwe im Jahr 17 000 Mark brachte. Reimertz selbst hatte als Kind noch eine Monatskarte für die Brücke. 550 000 Mark hatte der neue Bau der Brücke, etwa 50 Meter flussabwärts des ursprünglichen Standortes, im Jahr 1958 gekostet. Malerisch im Nebel liegt die Brücke auf einer Aufnahme aus 1947. Erinnert wird auch noch daran, dass es die Bezirksregierung Arnsberg war, die Bochum und Hattingen 2014 veranlasste, die Brücke in die Denkmalliste eintragen zu lassen.
Umweg über Hattingen und Steele berechnet
Ausgerechnet haben die Aktiven, wie groß der Umweg bei der derzeitigen Brückenschließung ist: Fährt man über Hattingen, beträgt er 12,8 Kilometer, wählt man den Weg über Steele, liegt er bei 13,5 Kilometer.
Reimertz weist auf einen Vortrag des Kreises hin: Über den Auf- und Niedergang der gräflichen Familie Isenberg spricht Stefan Leenen am Donnerstag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, im Gemeindehaus am Rüggenweg.