Dahlhausen. . Mit Herbstferien-Beginn wird die gesperrte Pontonbrücke in Dahlhausen probeweise freigegeben. Erste Maßnahmen dafür beginnen schon Donnerstag.
Auf ein Neues. Nachdem der erste Anlauf zum Ende der Sommerferien scheiterte, will die Stadt die Pontonbrücke in Dahlhausen nun mit Beginn der Herbstferien (23. Oktober) testweise für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen freigegeben. Am Donnerstag und Freitag lässt das Tiefbauamt dafür an der Einmündung der Lewackerstraße zur Pontonbrücke Asphaltarbeiten ausführen. Diese Stelle ist an den beiden Tagen für Fahrzeuge voll gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können den Bereich passieren.
Lewackerstraße wird zur Einbahnstraße
Diese vorbereitenden Arbeiten sind nötig, um eine geplante neue Verkehrsführung auszuprobieren. In Abstimmung mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis sowie den Städten Hattingen und Essen ist vorgesehen, die Pontonbrücke im Testbetrieb wieder für den motorisierten Verkehr in beide Fahrtrichtungen freizugeben und die Zufahrt baulich so einzuengen, dass Lastwagen nicht hindurchpassen.
Dafür wird die Lewackerstraße für rund zwei Monate zur Einbahnstraße von Linden in Richtung Dahlhausen. Hierdurch können auf der Bochumer Seite Fahrzeuge nur aus Richtung Linden auf die Brücke einbiegen sowie von der Brücke nur nach links auf die Lewackerstraße abbiegen.
Einfahrten werden eingeengt
Die Stadtverwaltung hofft, dass dadurch zukünftig das Befahren der Brücke durch zu schwere Fahrzeuge wirksam verhindert wird, gleichzeitig jedoch auch verkehrssicher ist. Bei der Planung wurden auch Bürgervorschläge berücksichtigt. Die Einengung der Einfahrten wird durch Betonelemente geschehen. „Dieser Fahrversuch wird inklusive Beschilderung in der Woche vor den Herbstferien ab dem 16. Oktober aufgebaut“, erklärt Christoph Matten vom Tiefbauamt.
Ampel regelt den Verkehr auf der Brücke
Brücke kann schwere Fahrzeuge tragen, aber . . .
Aufgrund der Vorbereitungsarbeiten können die Busse der Linie 359 heute und morgen die Haltestellen Dahlhausen S/Ruhrmühle und Schwimmbrücke nicht anfahren.
Die Brücke kann übrigens durchaus Fahrzeuge mit zwölf Tonnen Gewicht tragen. Allerdings nur vereinzelt. Ein Bus – kein Problem. „Doch dann fahren auch andere schwere Fahrzeuge drüber“, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt. Das Problem sei der Verschleiß. „Wir müssen die Brücke schützen, um sie auf Dauer zu erhalten.“
2011 wurde die Pontonbrücke für den Busverkehr gesperrt, 2016 dann mit dem Ausbau der Lewackerstraße für den gesamten Verkehr. Bis zum Ende dieser Baumaßnahme hatte die Stadt gehofft, eine Lösung für die Brücke gefunden zu haben. Der Plan ging jedoch nicht auf.
Per Ampel wird der Verkehr auf der Pontonbrücke geregelt. Sollte sich ein Rückstau bilden, senden Überwachungskameras Signale, die auf der anderen Ruhrseite solange für Rot sorgen, bis die Brücke frei ist. Anhand der Aufzeichnungen lässt sich zudem aber auch gut verfolgen, wie der Testbetrieb funktioniert. Dabei achte man streng auf den Datenschutz, versichert Christoph Matten. „Wir sehen nur die Autos, keine Kennzeichen.“ Zudem sei man im regelmäßigen Austausch mit Polizei und Bahn.
Auf Höhenbegrenzung wurde zunächst verzichtet
Sollte die Testphase positiv verlaufen und dieses Modell anschließend auch von politischer Seite grünes Licht bekommen, würde die neue Verkehrsführung als endgültige Lösung baulich umgesetzt. Dann würde auch die eigentlich dazugehörige Höhenbegrenzung installiert. Wegen der Kosten – rund 350 000 Euro – wurde auf dieses Element aber zunächst verzichtet.
Bislang schlugen alle Versuche fehl
Die Pontonbrücke ist für den motorisierten Verkehr gesperrt, weil es in den vergangenen Jahren wiederholt zu gefährlichen Situationen im Gleisbereich des direkt angrenzenden Bahnübergangs kam und auch schwere Lkw – trotz Verbots – drüberfuhren. Alle Versuche, das sensible Brückenkonstrukt vor Überbelastung zu schützen und den Bahnverkehr zu sichern, schlugen bisher fehl.
Bis zum voraussichtlichen Beginn des Testlaufs am Montag, 23. Oktober, bleibt die Brücke für motorisierte Fahrzeuge weiterhin gesperrt.