Hattingen. . Die Tafel, die Gerhard Hartmann gestaltet und und mit Text versehen hat, wird am 29. April am Sportplatz an der Burgaltendorfer Straße enthüllt werden.

  • Fünf Fotos und ein Lageplan sowie ein interessant aufbereiteter Fließtext fassen die Historie zusammen
  • Bilder beim letzten Bergmann teilweise mit dem Smartphone abfotografiert und so erhalten
  • Erinnerung auch an nur kurz zurückliegende Tagesbrüche am Sportplatz

Die vierte Geschichtstafel, die der Kultur-Förderverein Niederwenigern in Kürze enthüllt, erinnert an die Zeche Neuglück. Sie wird an der Burgaltendorfer Straße in der Nähe des Sportplatzes stehen.

Für den Text und die Gestaltung zeichnet Gerhard Hartmann verantwortlich. Fünf Fotos zeigt sie, dazu einen Lageplan. Und der Text beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Zeche, die am 31. März 1963 schloss. Zügig verlief der Abriss, schon im Mai 1964 wurde der neue Sportplatz Glückauf eingeweiht – dort, wo es 2015 noch einen Tagesbruch gab.

Umfangreiche Recherche

Dabei gibt die Tafel nur eine knappe Zusammenfassung dessen, was so mühe- wie liebevoll recherchiert worden ist. Die Aktiven brennen für Geschichte, erzählen von der noch sichtbaren Kohleniederlage in der Nähe des Bootsanlegers in der Nähe Am Kempel/Voßnacke, vom Acker Mintrops, auf dem eine Verdellung noch auf den alten Wetterschacht hinweist, vom Schacht 2 nahe der Straße Voßnacke. Ein Foto zeigt den Schacht 2. „Das Foto habe ich damals bei dem letzten Bergmann der Zeche mit dem Smartphone abfotografiert“, erinnert sich Hans Kühne. Der Bergmann habe sich auch nicht erinnern können, dass Räume mit Steinen verfüllt worden seien. 1967 beim Fußballspiel öffnete sich ein Tagesbruch. Danach wurde ein Nylonnetz unter den Platz gelegt.

Ein weiteres Foto zeigt den Holz-Förderturm der Zeche – mit Bergmännern davor bei einer Beerdigung. „Wie ich hörte, ist damals ein etwa 25-Jähriger ertrunken und wurde beigesetzt“, sagt Hartmann.

Weitere Geschichtstafeln sind in Planung

„Wir freuen uns über diese vierte Tafel“, erklärt Ex-Bergmann Kühne, der an die Entstehung der Idee erinnert: „Nachdem wir mit den historischen Wanderwegen das Umfeld Niederwenigerns beschrieben hatten, wollten wir ins Dorf gehen.“ Ihm schweben etwa zehn Tafeln vor. Welche die nächste sein soll? „Bei Rewe, wo einst die Schule war. Oder bei Bauer Mintrop“, sagt Hartmann. Kühne favorisiert hingegen eine Tafel an der Schwimmbrücke, weil „sie ein Politikum ist und dort außerdem viele Menschen vorbeikommen“.

Viele Aktivitäten des Kultur-Förderkreises

Edmund Reimertz weist indes noch auf andere Aktivitäten des Kultur-Förderkreises hin. „Im Oktober wird es einen Vortrag geben von einem Historiker aus Düsseldorf, der die geschichtliche Rehabilitation von Friedrich von Isenberg anstrebt“, verrät er. Eine weitere Arbeitsgruppe des Kultur-Förderkreises werde darüber hinaus in Kürze eine Broschüre herausgeben mit den Namen und Inschriften auf Grabsteinen und Häusern in Niederwenigern. Hartmann stellt bei seinen Vorträgen immer wieder fest, dass auch Neuzugezogene kommen und sich für die Geschichte des Ortes interessieren. Und die Aktiven hoffen: einen Raum fürs Archiv zu finden – und Nachwuchs für die Kulturarbeit.

Enthüllung am 29. April und Standorte der Tafeln

Der Kultur-Förderkreis Niederwenigern enthüllt die vierte Tafel am Samstag, 29. April, um 14 Uhr – und zwar an der Burgaltendorfer Straße in der Nähe des Sportplatzes. Dort schraubt Hans Kühne sie eigenhändig fest.

Die erste Informationstafelhängt an der Gaststätte Geldmann, die zweite befindet sich direkt an der Sparkasse. Die dritte Tafel widmet sich der ehemaligen Schnapsbrennerei Vogelsang an der Hombergsegge. Diese dritte Tafel wurde 2014 feierlich enthüllt.