Hattingen. . Fünf SPD-Ortsvereine aus Hattingen, Bochum und Essen machen Druck auf die Kommunen. Sie fordern eine schnelle Verkehrslösung für die Pontonbrücke.

  • Fünf SPD-Ortsvereine bilden eine Menschenkette auf der Pontonbrücke über die Ruhr
  • Bochumer Stadtbaurat favorisiert eine Verkehrslösung mit einer Höhenbeschränkung
  • Der Ennepe-Ruhr-Kreis wird aufgefordert, über einen Brücken-Neubau nachzudenken

Das weitere Schicksal der seit einem Jahr gesperrten Pontonbrücke, die Hattingen mit Bochum verbindet, bleibt Dauerthema. Zu einem gemeinsamen Treffen an der gesperrten Pontonbrücke fanden sich jetzt die fünf SPD-Ortsvereine aus Niederwenigern, Winz Baak, Bochum-Linden, Bochum-Dahlhausen und Essen-Burgaltendorf ein und bildeten fürs Foto eine Menschenkette auf der Brücke. Fußgänger und Radfahrer dürfen diese ja queren. Nur motorisierte Verkehrsteilnehmer müssen Umwege fahren. Grund: Immer wieder kam es auf der Pontonbrücke zu gefährlichen Situationen, weil sich der Schwerlastverkehr nicht an die Verbotsschilder hielt.

„Unsere Menschenkette soll Symbol dafür sein, dass die Sozialdemokraten auf beiden Seiten der Ruhr dasselbe Ziel verfolgen“, erklärt Ulrich Malburg, Burgaltendorfer Ortsvereinsvorsitzender. „Wir wollen eine Lösung, um die Brücke in ihrem Bestand zu erhalten und schnell wieder in Funktion zu bringen“, betonten mehrere SPD-Mitglieder. Die weiten Umwege seien sehr bürgerfeindlich.

Arbeiten auf der Lewacker Straße früher beendet

Doch geöffnet wird die Brücke noch lange nicht. Obwohl die im Vorfeld der Brückensanierung notwendigen Arbeiten an der Lewackerstraße auf Bochumer Seite Monate früher endeten als erwartet, wurde eine definitive Lösung für das Bauwerk noch immer nicht präsentiert.

Die Schwimmbrücke ist seit April 2016 für den motorisierten Verkehr gesperrt – ein Ende der Sperrung ist noch nicht in Sicht.
Die Schwimmbrücke ist seit April 2016 für den motorisierten Verkehr gesperrt – ein Ende der Sperrung ist noch nicht in Sicht.

Die Pontonbrücke wurde im April 2016 zeitgleich mit der Vollsperrung der Lewackerstraße für den motorisierten Verkehr dicht gemacht. Die Straßenbaumaßnahme sollte bis März dieses Jahres fertig sein. Zeit genug, über einen Ideenwettbewerb nach einer Lösung für die Pontonbrücke zu suchen und diese dann wieder freizugeben. So der Plan der Bochumer Stadtverwaltung, die nicht damit gerechnet hat, dass die Lewackerstraße drei Monate früher fertig wurde. So ist die Straße wieder frei, der wichtige Ruhrüberweg aber weiterhin gesperrt. Für Anfang 2017 hat der Bochumer Stadtbaurat Markus Bradtke eine Lösung für die Pontonbrücke angekündigt.

Drei Varianten für die Schwimmbrücke werden diskutiert

Noch im November 2016 sprach Bradtke von „drei technisch machbaren Varianten“, die ein externes Ingenieurbüro bei einem Ideenwettbewerb aus über 30 Vorschlägen herausgefiltert hatte. Kaum drei Wochen später favorisierte Bradtke bereits eine Lösung, die den Verkehr in beide Fahrtrichtungen zulasse, doch die Zufahrt von Lkw mit mehr als 2,8 Tonnen Gewicht durch eine Höhenbegrenzung verhindere. „Doch ich würde davon ausgehen, dass die Umsetzung dieser Lösung noch ein Jahr dauern kann.“

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Die Sozialdemokraten aber fordern ein schnelles Handeln aller drei beteiligten Städte: „Die durch die Sperrung verursachten Umwege, der daraus resultierende hohe Zeitverlust und die damit verbundene Umweltbelastung haben bei Bürgern zu Verärgerung geführt.“

Ebenso fordern die Sozialdemokraten die Kommunen und auch den Eigentümer Ennepe-Ruhr-Kreis auf, sich mit der Planung einer neuen Brücke zu beschäftigen. „Auch die Inanspruchnahme von Fördermitteln des Landes und Bundes sollten hierbei ein wichtiger Baustein für das Projekt sein“, erklärt Malburg. Einen Grundsatzbeschluss auf Bochumer Seite gebe es bereits, denn die im Jahr 1959 erbaute Pontonbrücke sei nach Einschätzung der Bochumer Verwaltung nicht dauerhaft nutzbar.