Hattingen. . Felix Schikorski ist gegen verkaufsoffene Sonntage und sucht Mitstreiter, die mit ihm Strategien entwickeln, solche Aktionstage zu verhindern.

  • Schikorski hofft, mit dem Bündnis von den Politikern gehört zu werden und sein Ziel zu erreichen
  • Er sieht die Kriterien für einen verkaufsoffenen Sonntag an diesem Sonntag nicht erfüllt
  • Stadt kontert: Aktion ist an das Frühlingsfest gekoppelt, das locke die Menschen in die Stadt

Verkaufsoffene Sonntage sind Felix Schikorski (70) schon lange ein Dorn im Auge: „Der Sonntag ist und bleibt eine Ruhetag“. Deswegen gründet Schikorski jetzt ein „Bündnis für den Erhalt des Sonntags als Ruhetag“.

„Ich suche engagierte Mitstreiter, die mit mir gegen verkaufsoffene Sonntage in Hattingen kämpfen wollen.“ Er hofft, dann endlich von der Politik gehört zu werden. „So kann es nicht weiter gehen.“

Felix Schikorski will in Hattingen ein Bündnis für den Erhalt des Sonntags als Ruhetag gründen.
Felix Schikorski will in Hattingen ein Bündnis für den Erhalt des Sonntags als Ruhetag gründen. © Volker Speckenwirth

Er bemängelt, dass die Gesellschaft nichts dazu gelernt habe. „Es geht immer nur um Wachstum, längere Öffnungszeiten, mehr verkaufsoffene Sonntage. Nach Grenzen wird nicht gefragt.“ Schikorskis Meinung: „Vier verkaufsoffene Sonntage in Hattingen sind vier zu viel.“ Er stellt die außerdem verfassungsmäßige Rechtmäßigkeit solcher Tage infrage. „Wurden bei der Genehmigung der verkaufsoffenen Sonntage durch die Stadt die Kriterien des Bundesverwaltungsgericht, das diese an Veranstaltungen koppelt, beachtet?“ Schikorski glaubt das nicht.

Die Stadt schon: Der morgige verkaufsoffene Sonntag findet anlässlich des Frühlingsfests statt, nur die räumlich ans Fest angrenzenden Einzelhändler dürfen ihr Geschäft öffnen. Ein Großteil der Besucher käme wegen des Festes, nicht wegen der Ladenöffnung in die City. Damit seien alle gesetzlichen Kriterien erfüllt.

Hattinger plant regelmäßige Treffen

Für nicht ausreichend hält Schikorski den Dialog mit den Gewerkschaften und Kirchen. Mit der Gründung des Bündnisses soll sich das ändern. „Ich plane regelmäßige Treffen, möchte mit meinen Mitstreitern Konzepte entwickeln.“

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Hans-Georg Harms, Vorstandsmitglied der Verdi-Ortsgruppe Hattingen, begrüßt das: „Ich fände es gut, wenn sich mehr Menschen dafür engagieren. Jeder Euro kann nur ein Mal ausgegeben werden, viele Menschen gehen sonntags nur bummeln, kaufen aber nichts.“ Außerdem seien Ladenöffnungszeiten bis 22 Uhr ausreichend, so dass auch Berufstätige in Ruhe einkaufen könnten. „Den Sonntag brauchen wir nicht. Da muss keiner seine Apfelsinen oder Bananen kaufen.“ Er kritisiert den morgigen verkaufsoffenen Sonntag. „Verdi hätte diesen gerne gestoppt, leider fehlte dazu die Zeit.“ Der Gewerkschafter warnt vor den negativen Folgen von Sonntagsarbeit: „Das Familienleben leidet, die Freizeit ist eingeschränkt, das Vereinsleben bekommt Probleme, wenn Mannschaften nicht vollzählig antreten können, weil Spieler sonntags arbeiten müssen.“

Wer beim Bündnis mitmachen will, meldet sich bei Felix Schikorski, E-Mail: iurispax@web.de, 0 23 24 - 55 357.