Hattingen. . Am verkaufsoffenen Sonntag war die Stadt rappelvoll. Man traf selten auf Hattinger. Viele kamen von nah und fern und genossen die Stadt.
Hattingen international. An einem verkaufsoffenen Sonntag vor Weihnachten, gestern zum Beispiel, ist die Stadt rappelvoll. Hattinger zu finden, fällt allerdings wirklich schwer. Zwei Japanerinnen stehen vor einem hübschen Fachwerkhaus, ein Handy am Stab und machen strahlend ein Erinnerungs-Selfie. Dieser Sonntag ist für die Besucher der attraktiven Altstadt ein echter Bummeltag. Denn schneller laufen ist schlicht unmöglich. Entspannt schlendern viele Familien die kleinen Gassen entlang, viele Großeltern sind mit ihren Enkeln unterwegs, haben auf diese Weise den Eltern einen ruhigen dritten Advent geschenkt. Die Kleinen stürzen sich auf das Karussell an der Georgskirche, während Oma und Opa schon mal Reibekuchen und Jagertee genießen.
Essener und Lüdenscheider erkunden die Stadt
Mit ihrer dreijährigen Enkelin Helene ist auch ein Ehepaar aus Essen unterwegs. Es steuert mit dem Knirps, der in Mülheim wohnt, direkt das Karussell an, denn das ist das Wichtigste für die Kleine, die ganz in lila und rosa gehüllt ist und stolz ein Regenschirmchen trägt. Dass auch noch verkaufsoffener Sonntag ist, hörten die Drei erst in Hattingen. Zum Shoppen waren sie gar nicht gekommen, sie wollten die Stadt und den Weihnachtsmarkt genießen.
Echte Spaßvögel sind die vier „Mädels“ der Familie Geier aus Lüdenscheid, die offensichtlich nur gut drauf sind. Sie klappern jedes Jahr einen neuen Weihnachtsmarkt ab, mal Münster, mal Aachen, in diesem Jahr Hattingen. Bestens gelaunt schlemmen sie sich durch die Buden mit den Köstlichkeiten an der Georgskirche. Sabine (54), Rosemarie (56), Nadine (35) und Janina (29) – alle mit dem Nachnamen Geier – haben wirklich Spaß. Während Rosemarie schon mal mit dem Rad in Hattingen war, ist die Stadt für die anderen Neuland, aber super schönes Neuland, wie sie sagen. Ihnen gefällt der Ausflug, sie warten nur noch darauf, dass es dunkel wird, „dann wird es noch romantischer“, sagt Sabine.
Viele kamen nicht zum Einkaufen, sondern für den Weihnachtsmarkt
Gabi Lau-Ludke aus Herne ist mit ihrer Schwester Jutta Matthias angereist, die im Moment aus Freiburg zufällig bei ihr im Ruhrgebiet zu Besuch ist. Auch sie hat sich vor einiger Zeit aufs Rad gesetzt und ist mit einer Gruppe die Ruhr entlang gefahren. Daher ist ihr Hattingen nicht vollkommen neu.
Auch sie genießen den Sonntag bei zeitweiligem Nieselregen, drücken sich die Nasen an Schmuckgeschäften platt und staunen über die sehr gepflegten alten Häuser. Ob sie auch einkaufen gehen, wissen sie noch nicht. „Die Bratwurst jedenfalls war schon mal lecker hier“, freut sich die Hernerin.