Gladbeck. Unangenehm aufgefallen war der Mann im Freibad in Gladbeck schon öfter - nie ging er schwimmen, drückte sich aber bei den Umkleidekabinen herum. Diebstähle hatte es bereits gegeben. Als der Mann sich wieder auffällig verhielt, sperrte ein Schwimmmeister ihn bis zum Eintreffen der Polizei in einer Kabine ein. Die musste den 27-Jährigen jedoch laufen lassen.

In jüngster Zeit sind aus Spinden im Männerumkleidegebäude im Freibad in Gladbeck immer wieder Handys und Geldbörsen verschwunden, und jedes Mal wurde ein 27-Jähriger Gladbecker in der Nähe gesichtet – ein ohnehin nicht gern gesehener Gast, der in der Vergangenheit mehrfach unangenehm aufgefallen war, z. B. weil er einen Mitarbeiter bedroht hatte.

Grund genug für den erfahrenen Schwimmmeister Alex Pryakhin, diesen Freibadbesucher, der zwar nie ins Wasser geht, sich aber auffallend häufig an den Umkleiden herumdrückt, im Auge zu behalten. Am vergangenen Samstag meldeten wieder zwei Badegäste den Verlust von Wertsachen. Als die Polizei eintraf, war der 27-Jährige allerdings über alle Berge.

Alle Spinde waren unversehrt

Sonntag dann griff der Schwimmmeister kurzerhand zur Selbsthilfe. Als der Verdächtige vor seinen Augen wieder im Umkleidegebäude verschwand und längere Zeit nicht wieder auftauchte, schloss Pryakhin kurzerhand die Tür von außen ab und informierte erneut die Polizei. Als die Beamten eintrafen, lag der 27-Jährige ganz entspannt auf einer Sitzbank, und, na klar, alle Spinde waren unversehrt. Der Polizei blieb nichts anderes übrig, als den Verdächtigen laufen zu lassen. Eins ist sicher: Alex Pryakhin wird ihn nicht mehr aus den Augen lassen.