Gladbeck. . Computer-Tastatur statt Schaukel, X-Box statt Rutsche - das Land NRW sagt dem weit verbreiteten Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen den Kampf an. Schon zum neuen Schuljahr startet ein entsprechendes Modellprojekt, bei dem Gladbeck und 32 weitere Kommunen mit dabei sind.

Das NRW-Sportministerium und der Landessportbund Nordrhein-Westfalen haben am Mittwoch jene Kommunen bekannt gegeben, die schon ab dem kommenden Schuljahr am Projekt „KommSport“ teilnehmen: Gladbeck ist mit dabei!

Bereits im Mai stellte die WAZ die Gladbecker Bewerbung ausführlich vor: Ziel ist es, den Kinder- und Jugendsport auf lokaler Ebene zu stärken sowie Kindern und Jugendlichen mit Unterstützung der Stadt und dem organisierten Sport vor Ort möglichst passgenaue Bewegungsangebote zu bieten.

Computer-Tastatur statt Schaukel, X-Box statt Rutsche - der weit verbreitete Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen ist wahrlich kein neues Thema. Auch in Gladbeck wird zum Beispiel in den politischen Fachausschüssen immer wieder intensiv darüber diskutiert.

Motorik-Tests an Grundschulen

Sportmotorische Tests gibt es in Gladbeck schon seit einigen Jahren an Grundschulstandorten. Der städtische Sportkoordinator Dirk Knappmann führt dabei die Regie und zeigt Lehrern und Kindern auch, wie sie sportliche Aktivitäten an der Schule und im privaten Umfeld auf angemessene Weise steigern können.

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An diesen bereits vorhandenen Punkten setzt Gladbeck nun also als NRW-Modellstadt an: Mit weiteren gezielten Motorik-Tests an den Grundschulen (dazu steht ein standardisiertes Verfahren namens „Motorische Test für NRW“ zur Verfügung); mit individuellen und kindgerechten Empfehlungen für die Familien, wie sich die Leistungen der Mädchen und Jungen verbessern lassen. Für Kinder mit größeren Bewegungsproblemen soll es auch gezielte Einstiegsangebote in örtliche Vereine geben, die das Land NRW im Zuge des Modellprojektes finanzieren will.

Gute Ausgangslage vorhanden

Sozialdezernent Rainer Weichelt wies bereits im Mai im Gespräch mit der WAZ darauf hin, dass die schon praktizierten Motorik-Tests aus seiner Sicht eine hervorragende Grundlage für die weitere Arbeit als Modellstadt bildeten.

Im Zuge des lokalen Familien- und Erziehungsbündnisses habe man zudem eine Werkstatt zum Schwerpunktthema „Bildung und Bewegung“ eingerichtet, auch zwei städtische Kitas in den Stadtteilen Zweckel und in Ellinghorst seien in ihren Profilen als Bewegungs-Kitas ausgerichtet.

33 Kommunen nehmen am Modell teil

Das NRW-Sportministerium und der Landessportbund begleiten und unterstützen die Kommunen während der Projektzeit ergänzend mit Informations-, Beratungs- und Fortbildungsangeboten.

Zu den jetzt ausgewählten Modellstädten gehören neben Gladbeck in der Rhein-Ruhr-Region zum Beispiel auch Recklinghausen, Herten, Dortmund, Hamm, Münster, Oberhausen, Witten und die Landeshauptstadt Düsseldorf. Insgesamt sind 33 Kommunen dabei.