Gladbeck. Der Sturm „Ela“ hat an vielen Orten in Gladbeck den Altbestand entwurzelt und umgeknickt. Die WAZ hat eine Spendenaktion gestartet. Der Gesamtschaden ohne Waldflächen wird allein auf rund 750 000 Euro geschätzt. Indirekt haben die Bäume aber dabei geholfen, den Sturmschaden zu mindern

Die Zahl ist gewaltig. Was innerhalb von vielen Jahrzehnten im Stadtgebiet langsam zu mächtigen Bäumen herangewachsen ist, hat Sturm „Ela“ innerhalb von wenigen Stunden umgemäht. „Bis zu 200 Straßenbäume müssen ersetzt werden. Hinzu kommen 200 Solitärbäume, Einzelbäume die groß und mächtig auf Schulhöfen, neben Kindergärten oder in Grünstreifen standen und 200 Bäume in den Wäldern“, so Bernhard Schregel von der ZBG-Grünflächenunterhaltung. Neben diesen Totalschäden weisen noch deutlich mehr Bäume Schäden in den Baumkronen auf. Astbrüche, die aufwändig mit Hubsteigern beseitigt werden müssen.

Die zuständige Beigeordnete, Nina Frense, hat über den Kreis so an das Land eine bisher erfasste Schadenssumme von 750 000 Euro gemeldet. Denn Innenminister Ralf Jäger hat den Kommunen, deren Baumbestand von „Ela“ besonders durcheinandergewirbelt wurde, ja bereist finanzielle Unterstützung zugesagt. Auch die WAZ möchte helfen und hat mit dem Naturschutzbund NRW die Aktion „WAZ pflanzt Bäume“ gestartet. Möglichst viel Spendengeld soll so zusammen kommen, das letztlich von einer Jury für gemeldete Aufforstungsprojekte verteilt wird.

Jede Spende ist herzlich willkommen

Wer die Pflanzaktion unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto von Nabu NRW & WAZ spenden: Stichwort „Baumpaten“, Kontonummer 112 12 23, BLZ 370 205 00.

Oder melden Sie sich bei uns. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Aktion „WAZ pflanzt Bäume“, Friedrichstraße 34, 45128 Essen. Mail: Baumpate@waz.de

Geld, das auch in Gladbeck gut gebraucht werden kann. „Am schlimmsten hat es bei uns die Straße Im Linnerott getroffen, etwa 15 große Alleebäume müssen hier ersetzt werden“, erklärt Bernhard Schregel. Jeweils sieben weitere Bäume gelte es an der Feldstraße und an der Roßheidestraße neu zu setzen. Pro Baum müsse man dabei mit Kosten von um die 1000 Euro rechnen, „wenn man nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch das Ausfräsen der alten Wurzelreste, das Einbringen von Granulat und das Pflanzen einrechnet“, so der Experte. Anders als in der Vergangenheit, wo große, bis zu 30 Metern in die Höhe wachsende und so windanfälligere Bäume gepflanzt wurden, greife man heute auf robuste Stadtbäume, zum Beispiel Winterlinden, zurück, „die eine Höhe von maximal 18 Metern erreichen“.

Wo kein Baum stehe, an dem könne freilich auch kein Sturmschaden entstehen, sagt Schrägel. „Wir werden aber alle zerstörten Bäume ersetzen, da sie eine ganz wichtige Funktion für die Stadt und ihre Bürger haben.“ Die Bäume beeinflussen erheblich das Mikroklima auch in den Straßen und Plätzen unserer Stadt. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und tragen so auch zur Feinstaubbindung bei, sie senken in ihrem Umfeld die Temperatur an heißen Sommertagen, sie entnehmen der Luft schädliches Kohlendioxid und geben Sauerstoff in die Umwelt ab.

„Zudem haben die Bäume geholfen, die Sturmschäden in Gladbeck zu mindern“, erklärt Schregel, „ihre Kronen haben die Windgeschwindigkeit herabgebremst, sonst wären sicher viele Dächer in der Stadt abgedeckt worden.“

Nordpark-Umgestaltung im Zeitplan

Der nicht allzu hohe Baumbestand hat offenbar dazu geführt, dass der Sturm „Ela“ im Nordpark überschaubare Schäden angerichtet hat. „Die angelaufenen Bauarbeiten zur Umgestaltung des Areals wurden so zeitlich kaum behindert“, sagt Achim Mirosavljewitsch-Lucyga, Leiter Stadtgrün.

Wie bereits berichtet, werden sowohl der bestehende Spielplatz im Nordosten des Parks auf der einen Seite zur Abenteuerlandschaft mit Burg für die etwas älteren Kinder umgestaltet und auf der Fläche daneben neue altersgerechte Spielgeräte für Kleinkinder installiert. „Diese Arbeiten sollen über die beauftragte Firma Knappmann als erstes fertig gestellt werden, damit der intensiv genutzte Spielbereich im Spätsommer wieder der öffentlich zugängig ist“, so Mirosavljewitsch.

Auf der Westseite entsteht angrenzend an das Schulgelände das neue Bewegungszentrum mit einer Beach-Soccer-Anlage und einem Beach-Volleyball-Feld. Das Bodenfundament ist eingebracht, zurzeit werden die Randeinfassungen gesetzt. Bis zum Herbst sollen diese Anlage wie der gesamte Park, der ansonsten mit seinem Baumbestand und Wegesystem erhalten bleibt, fertig sein.

Durch den Sturm umgestürzt sind eine große Pappel auf der kleinen Seeinsel sowie am Seeufer gegenüber dem Bewegungszentrum, die netterweise von der Firma Knappmann beseitigt werden.

Unwetterschäden in Gladbeck

Die Aufräumarbeiten an der Straße Im Linnerott. Brauck ist von dem Unwetter besonders schlimm betroffen.
Die Aufräumarbeiten an der Straße Im Linnerott. Brauck ist von dem Unwetter besonders schlimm betroffen. © Gerhard Schypulla/WAZ FooPool
Arbeiten Im Linnerott.
Arbeiten Im Linnerott. © Gerhard Schypulla/WAZ FooPool
Das Unwetter hat seine Spuren auch in Gladbeck hinterlassen.
Das Unwetter hat seine Spuren auch in Gladbeck hinterlassen. © Schypulla/ WAZ FotoPool
Arbeiten zersägen die dicken abgebrochenen Äste.
Arbeiten zersägen die dicken abgebrochenen Äste. © erhard Schypulla/WAZ FooPool
Die Aufräumarbeiten laufen.
Die Aufräumarbeiten laufen. © Gerhard Schypulla/WAZ FooPool
Sie Situation auf der Konrad-Adenauer-Allee.
Sie Situation auf der Konrad-Adenauer-Allee. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Die Konrad-Adenauer-Allee ist gesperrt.
Die Konrad-Adenauer-Allee ist gesperrt. © Lutz von Staegmann/WAZ FotoPool
Die Konrad-Adenauer-Allee.
Die Konrad-Adenauer-Allee. © Lutz von Staegmann/WAZ FotoPool
Sperrung nach dem Unwetter.
Sperrung nach dem Unwetter. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Unwetterschäden zwischen Ringeldorfer Straße und Claesdelle an der Stadtgrenze Gladbeck/Gelsenkirchen.
Unwetterschäden zwischen Ringeldorfer Straße und Claesdelle an der Stadtgrenze Gladbeck/Gelsenkirchen. © WAZ
Umgestürzte Bäume an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen.
Umgestürzte Bäume an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. © WAZ
Sturmschäden in Gladbeck.
Sturmschäden in Gladbeck. © WAZ
Dieser Baum an der Friedrichstraße wurde regelrecht gespalten.
Dieser Baum an der Friedrichstraße wurde regelrecht gespalten. © WAZ
Der Friedhof in Brauck musste gesperrt werden.
Der Friedhof in Brauck musste gesperrt werden. © ZBG
20 Bäume sind auf dem Friedhof in Brauck umgestürzt.
20 Bäume sind auf dem Friedhof in Brauck umgestürzt. © ZBG
Verwüstung auf dem Friedhof in Brauck.
Verwüstung auf dem Friedhof in Brauck. © ZBG
Ein alter Straßenbaum auf der Uhlandstraße vor dem Haus Nr. 44.
Ein alter Straßenbaum auf der Uhlandstraße vor dem Haus Nr. 44. © WAZ
Am festplatz an der Horster Straße ist ein Baum umgeknickt und versperrt die Zufahrt.
Am festplatz an der Horster Straße ist ein Baum umgeknickt und versperrt die Zufahrt. © WAZ
Noch einmal die Situation an der Uhlandstraße. Zum Glück ist der Baum nicht auf das Haus gekippt.
Noch einmal die Situation an der Uhlandstraße. Zum Glück ist der Baum nicht auf das Haus gekippt. © WAZ
Aufräumen nach dem Sturm, hier an der Sandstraße.
Aufräumen nach dem Sturm, hier an der Sandstraße. © Lutz von Staegmann
Der Braucker Friedhof ist gesperrt.
Der Braucker Friedhof ist gesperrt. © Lutz von Staegmann
Der ZBG arbeitet auf dem gesperrten Friedhof in Brauck.
Der ZBG arbeitet auf dem gesperrten Friedhof in Brauck. © WAZ FotoPool
ZBG-ARbeiten auf dem Friedhof Brauck.
ZBG-ARbeiten auf dem Friedhof Brauck. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Der Sturm knickte zahlreiche Bäume.
Der Sturm knickte zahlreiche Bäume. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Chaos auch vor dem städtischen Kindergarten an der August-Brust-Straße.
Chaos auch vor dem städtischen Kindergarten an der August-Brust-Straße. © Lutz von Steagmann/ WAZ FotoPool
Die ZBG-Mitarbeiter arbeiteten auf Hochtouren.
Die ZBG-Mitarbeiter arbeiteten auf Hochtouren. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Vier Bäume sind vor dem Kindergarten an der August-Brust-Straße umgestürzt.
Vier Bäume sind vor dem Kindergarten an der August-Brust-Straße umgestürzt. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Beseitigung der Sturmschäden.
Beseitigung der Sturmschäden. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
An einigen Stellen im Stadtgebiet war kein Durchkommen.
An einigen Stellen im Stadtgebiet war kein Durchkommen. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
Auch das eine Folge des Sturm: Stau an der Buersche Straße.
Auch das eine Folge des Sturm: Stau an der Buersche Straße. © Lutz von Staegmann/ WAZ FotoPool
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