Gladbeck. . „Ela“ hat sich vielerorts benommen wie die Axt im Walde. Man schaue sich nur die Konrad-Adenauer-Allee an. Oder den Hauptweg in der Kleingartenanlage Offermannshof. Dort hat das Unwetter die Bäume niedergemäht. Aber: Die Gladbecker Pflanzenfreunde sind relativ ungeschoren davongekommen.
„Eine richtige Schadensmeldung habe ich bisher nicht auf den Tisch bekommen“, sagt Winter, Vorsitzende des hiesigen Bezirksverbandes der Kleingärtner. Das habe ihn selbst überrascht. Wenn er von Schäden spricht, meint er „nennenswerte“. Darunter versteht er keineswegs, „wenn ein Zaun kaputt ist“. Kürzlich unternahm Winter einen Abstecher zu Kollegen in Castrop-Rauxel – eine derjenigen Städte, in denen das Unwetter extrem getobt hat; da sehe es doch sehr viel wüster aus als in Gladbeck.
Selbst Hand anlegen
Hier hat „Ela“ wohl einen großen Bogen um die Kleingartenanlagen geschlagen, ihre Schneisen an anderen Stellen in Stadt und Land gehauen. Die Freizeitgärtner am Nattbach hätten ein paar „halbierte Pappeln“ vor der Nase, so Stephan Winter. Aber für den Baumbestand im Bereich sämtlichen Kleingartenanlagen in Gladbeck sei der ZBG zuständig. „Deswegen wurden dem Vorstand auch die Schäden auf der Allee am Offermanns Hof nicht gemeldet“, erklärt Winter. Bis dort alles wieder in Ordnung sei, werde es wohl noch etwas dauert: Die ZBG-Mitarbeiter hätten jetzt erst einmal alle Hände voll damit zu tun, blockierte Straßen zu räumen und Gefahrenstellen zu entschärfen: „Da steht das Telefon nicht still.“
Anders sieht’s mit der Zuständigkeit auf den Parzellen aus. Winter: „Wir Kleingärtner sind so konditioniert, dass wir selbst anpacken, wenn etwas zu reparieren ist.“ Er habe erfahren, dass „bei uns in der Anlage im Linnerott ein Ast auf ein Laubendach gestürzt ist. Doch das ist nicht durchgebrochen. Und der Ast wurde schon beseitigt“. Selbst Hand angelegt haben die Pflanzenfreunde auch am Nattbach, wo „Ela“ auf einigen Parzellen leichtere Schäden – „ich weiß von drei kaputten Obstbäumen“ – hinterlassen habe.
Eigener Versicherungsdienst
Winter erläutert: „Die Lauben sind durch einen eigenen Kleingarten-Versicherungs-Dienst abgesichert.“ Dieser springe bei Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, Sturm und Hagel ein. Wie im Januar vor sieben Jahren, als „Kyrill“ über das Land tobte. Stephan Winter vergleicht jenen Orkan mit „Ela“: „Das war damals schlimmer. Wir hatten zwar keine Verletzten, aber Laubenschäden en masse.“ Wie hoch sich der Gesamtschaden seinerzeit belief, lasse sich nicht sagen. Denn: „Die Beträge haben wir nicht aufgelistet; die Versicherung reguliert die Schäden mit dem jeweiligen Pächter.“