Gladbeck. . Bei einer Tumor-Operation erlitt der heute 18-jährige Nico Salfeld aus Gladbeck einen Schlaganfall. Seitdem ist er halbseitig gelähmt. Unterkriegen lassen hat er sich aber nicht. Nico hat das Schreiben für sich entdeckt. Sein Debutwerk ist ein Fantasyroman - „Die vier Diamenten und das Erbe der Grauen“.

Am Anfang, da war eine Idee und die schrieb Nico Salfeld einfach auf. Und er schrieb und schrieb. Bis er schließlich 225 handgeschriebene Seiten vor sich liegen hatte. Fertig war das erste Werk des jungen Nachwuchsliteraten, welches allerdings noch auf dem Computer abgetippt werden musste, „Die vier Diamanten und das Erbe der Grauen“ lautet der Titel des imposanten Debütromans, der beim zuständigen Verlag über 200 Mal vorbestellt wurde.

Wie kam Nico Salfeld eigentlich zum Schreiben? „Diese Frage habe ich schon oft gestellt bekommen“, schmunzelte der junge Abiturient des Heisenberg-Gymnasiums. Geschrieben hat er eigentlich schon immer. Doch erst nach seiner Erkrankung 2006 reifte er immer mehr zum Vollblut-Schriftsteller. „Bei mir wurde damals ein Hirntumor festgestellt und während der OP erlitt ich einen Schlaganfall“, erklärte Nico Salfeld, der seitdem halbseitig spastisch gelähmt ist. Die Zeit nach dem Vorfall war für ihn nicht einfach. Doch das Schreiben machte ihm Mut. Fragen nach Gott oder auch Nahtoderfahrungen in seinem Debütromanen, anderen Kurzgeschichten oder Gedichten kommen da nicht von ungefähr.

Seine Leidenschaft – das Schreiben – verbindet er am liebsten mit seiner zweiten Leidenschaft – der Fantasyliteratur. Wie er seinen Stil selbst beschreiben würde? „Es ist Fantasy mit einem Hauch Liebesroman. Und komisch-ironisch ist es auch immer irgendwie.“

„An meinem zweiten Buch sitze ich bereits“

Mit seinem ersten Werk ist Salfeld in der Region schon ordentlich rumgekommen. In Wuppertal und in Bochum las er bereits, auch nach Bad Kreuznach reiste er mit seiner Geschichte. Doch das soll erst der Anfang sein. „An meinem zweiten Buch sitze ich bereits“, verriet der Literat, der die ersten zehn Kapitel schon geschrieben hat. Natürlich diesmal direkt auf dem Computer. „Noch dauert es aber ein wenig.“

Damit die Idee, wie Salfeld es sagt, endlich „aus dem Kopf auf das Papier kommt“. Dafür steht der Schüler stets früh auf, trotz Abistress. Morgens um sechs, da kann er am besten schreiben. „Manchmal schreibe ich drei bis vier Stunden am Tag“, erklärte der Gladbecker. „Abends schreibe ich auch manchmal. Wenn meine Freunde fernsehen gucken sitze ich an meinem Rechner und schreibe.“ Was er manchmal genau da gerade tippt, ist da erst einmal zweitrangig. „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wo die Ideen herkommen. Auf einmal stehen sie einfach auf dem Papier.“

Auch eine Schreibblockade hat Nico bereits erlebt

Doch auch das Schlimmste für einen Autor – eine Schreibblockade – hat Salfeld bereits erlebt. „Dann darf man auch nicht weiter schreiben und versuchen es zu erzwingen.“ Irgendwann laufe es dann einfach wieder. Bis zum letzten Wort des Werks. „Bei dem letzten Satz ist man eigentlich sehr traurig, weil die Geschichte vorbei ist. Ich sehe die Protagonisten schließlich immer vor meinem Auge.“ Aber wie schon einmal gesagt: „Endlich ist die Idee raus aus dem Kopf und so habe ich Platz für Neues.“