Gladbeck.

Zwischen „Las Vergas und Lesung“ – die 1live O-Ton-Charts-Show am Donnerstagabend hielt, was sie versprach. Über 700 Besucher folgten den Radiomoderatoren Oliver Briesch und Michael Imhof in die Mathias-Jakobs-Stadthalle, um die Erfinder der O-Ton-Charts auf der Bühne zu erleben.

Wer bei „Barschalarm“, „Give se moeny“ und „Langweilt mich“ genau weiß, was gemeint ist, der war an diesem Abend goldrichtig. Das Konzept der Show war simpel, wie genial. Zwei Schreibtische, zwei Moderatoren aus dem Radio und dazu zwei Laptops. „Olli und Micha“, wie man sie morgens ab fünf Uhr aus dem Radio kennt, hauten sich die O-Töne aus mehr als zehn Jahren Fernseh- und Radiogeschichte um die Ohren. Radio auf der Bühne – so ließ sich das Szenario wohl am besten beschreiben.

Dabei waren für das durchweg junge Publikum nicht immer die einzelnen O-Töne das Beste. Vielmehr waren es die Ankündigungen, die Kommentare der Protagonisten oder auch die zu den Tönen kreierten Songs und Geschichten, welche begeisterten. Auch der hashtag-Rap oder das gerne improvisierte gegenseitige „Bashing“ der Moderatoren war nicht nur ein ständiges Highlight, sondern hohe Comedykunst.

Grammatik-Auflauf beim Promi-Dinner

Und je länger der Abend dauerte, desto deutlich wurde, dass der menschlichen Blödheit keine Grenzen gesetzt sind. „Das Schlimme ist, das muss ja mal Jemand gesagt haben“, sagte Olli nach unzähligen Tönen. Vom Grammatik-Auflauf beim Promi-Dinner über das sexuelle Verhältnis mit einem Gummibaum zu „Kenn you this man“ reicht der Streifzug durch die nun mehr als 13-Jährige O-Ton-Geschichte. Die Audioschnipsel waren in der Regel bekannt und wurden mit Vorfreude erwartet. Zwischen Fremdschämen und Niveaulimbo – es war ein Abend voller großartiger Peinlichkeiten, ein Abend voller herzhafter Lacher.

Höhepunkte waren vor allem die beiden Geschichten, die aufwendig mit O-Tönen vorgetragen wurden: Der Krimi und die romantische Liebesgeschichte von Marie und Tom hatten es dem Publikum angetan. Aber auch die Nachrichtenversprecher dürfen nicht vergessen werden.

Ein Abend mit Wundertüten-Charakter

Was den Abend so besonders machte, war der Wundertüten-Charakter. Wie soll eine Show aus dem Radio auf der Bühne funktionieren, fragte sich der ein oder andere Gast. Die Antwort gaben Olli und Micha. Nach zweieinhalb Stunden Bühnen-Lachpower war Schluss mit der Show, die vor Genialität strotzte. Das in Erinnerung bleibende Finale war nicht etwa der frisch gemixte O-Ton-History-Remix der beiden, sondern das Timber-Solo (Kesha) auf der Mundharmonika von Olli.