Gladbeck. . „Fürchtet euch nicht“ lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Neuen Galerie Gladbeck. Gezeigt werden Positionen deutscher Malerei seit dem Jahr 2000 mit Werken von Thomas Arnolds, Michael Biber, André Butzer, Alber Oehlen, Matthias Schaufler, Philipp Schwalb, Ulrich Wulff und Thomas Winkler.

Es gibt Bilder, die einen Raum verändern. Wer in den kommenden Wochen die Neue Galerie Gladbeck besucht, wird das erleben. André Butzers titelloses schwarz-weißes Gemälde ist so ein Bild. Groß ist es, das Schwarz nur durchbrochen von einer horizontalen, einer kurzen vertikalen Linie sowie einem weißen Rechteck. Schwere und Leichtigkeit, Schicksal und Hoffnung. Schwarz gegen Weiß – oder Schwarz mit Weiß?

„Fürchtet euch nicht“, fordert der Titel der Ausstellung, die am Freitag, 9. Mai, Vernissage feiert. Der Untertitel verspricht die „Bestimmung des Feldes zu einer gegebenen Zeit“. Das Feld, das ist die Malerei nach 2000, dargestellt anhand von Werken von acht der „streitbarsten und eigenwilligsten Maler der uns gegebenen Zeit“. Fürchten müssen sich Besucher der Ausstellung wahrlich nicht. Dafür dürfen sie sich freuen auf ganz unterschiedliche Gemälde zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen schwarz-weiß und knallbunt. Zusammengestellt hat die Ausstellung als Kurator Christian Malycha, Künstlerischer Leiter des Kunstvereins Reutlingen.

Künstler kommen zur Ausstellungseröffnung

„Fürchtet euch nicht“ wird eröffnet am Freitag, 9. Mai, um 19.30 Uhr in der Neuen Galerie an der Bottroper Straße 17.

Viele der Künstler werden zu dieser Vernissage erwartet.

Allzu feines Schuhwerk empfiehlt sich nicht zur Eröffnung: Die Baustelle im Rathauspark reicht bis zum Galerie-Eingang.

Thomas Arnolds’ Beitrag setzt sich aus neun Farbflächen zu einem großen Quadrat zusammen, das von den Grundfarben Rot, Gelb, Blau ausgehend, „die Frage nach der Reinheit der Farbe“ stellt. Michael Bibers Bild hat mit Malerei im weiteren Sinn zu tun, die übereinandergelegten Linien sind am Rechner entstanden und schließlich per Siebdruck auf Dibond aufgebracht worden. André Butzer, der einst Bildertitel wie „Brandenburgische Spargelmalerei – Elektronischer Krieg – Neo-Cézannismus“ dichtete, bezieht seine Position zur Malerei im namenlos Abstrakten.

Professor Albert Oehlen ist der Star der Gladbecker Ausstellung

Star der Gladbecker Ausstellung ist der angesehene Maler und Professor Albert Oehlen, der sein eigenes Werk als „postungegenständlich“ bezeichnet. Bilder von ihm sind zurzeit auch im Essener Museum Folkwang zu sehen. Ein collagenhaftes Gemälde zeigt die Neue Galerie, versehen mit Verweisen auf ältere Bilder („Selbstportrait in Unterhose mit Blauer Mauritius“).

Ähnlich bunt, allerdings ohne formales Netz, ist Matthias Schauflers Beitrag. Ulrich Wulffs Bilder erinnern in ihrer Reduziertheit an kalligrafische Muster, Thomas Winkler setzt zwei großformatig gezeichnete Selbstporträts in Bezug zu seiner extrem reduzierten Version einer Fotocollage.

Wie wird aus der Form eine Figur?

Philipp Schwalb (Jahrgang 1984) ist der Jüngste im Malerbunde. Seine Bilder wirken auf den ersten Blick wie naive Kindermalereien. Bei näherem Hinsehen wirft er jedoch eine interessante Frage auf: „Was braucht es, bis eine Figur erscheint“, erklärt Christian Malycha.

Alle Maler sind einander wohl bekannt, sie seien „aufeinander hin gravitierend“, erklärt der Kurator, stellten ähnliche Fragen an die Malerei; was die Kunst leisten kann, welche gesellschaftliche Rolle sie spielen soll. Wer mitdiskutieren möchte: Viele der Künstler werden zur Vernissage erwartet.