Gladbeck. Mit Gitarre und deutschen Gesang zaubert der Straßenmusiker Florian Nienerza den Passanten in der Gladbecker Fußgängerzone ein Lächeln ins Gesicht. Er selbst möchte Erfahrungen auf großen Bühnen sammeln und hofft auf eine Chance bei „The Voice of Germany“.
Die Finger sind kalt, die Hände gar eiskalt. Der Wind peitscht ihm um die Ohren, doch all das macht Florian Nienerza (16) nichts aus. Er steht in der Fußgängerzone der Innenstadt mit seiner Gitarre, spielt und singt, was das Zeug hält.
Mehr als vier Stunden steht er schon da und gibt vor allem deutsche Popsongs zum Besten. „Früher wäre ich nach einer Stunde schon heiser gewesen, doch heute geht das alles viel länger“, sagt der Schüler des Heisenberg-Gymnasiums. Seit 2012 spielt der Gladbecker Gitarre, seit neusten nimmt er sogar Gesangsunterricht.
Traum von The Voice of Germany
Wenn man Florian Nienerza singen hört, denkt man an die überraschend guten Sänger aus den Casting-Shows. „Er kann es einfach“, sagt eine junge Gladbeckerin und wirft dem Musiker eine kleine Spende in den Koffer. „Du solltest dich bewerben“, sagt ein anderer Passant zu ihm. Lange bleiben seine Zuhörer aber nicht stehen. Ein bis zwei Songs hören sie sich an. Die meisten lächeln. „In der Fußgängerzone ist das eben so. Da haben die Leute nicht viel Zeit.“
Sein Glück beim Casting hat er schon einmal versucht. Sein Intermezzo beim Supertalent im vergangenen Jahr war jedoch weniger erfolgreich. „Sie haben nur gefragt, ob ich eine Freundin habe. Danach war ich direkt raus“, erklärt der singende Gitarrist, der sich nun für „The Voice of Germany“ beworben hat. „Ich denke gar nicht ans Gewinnen, sondern möchte nur so viel Erfahrung wie möglich sammeln.“ Von einer Karriere als Musiker träumt der Gymnasiast aber schon: „Wenn man nicht berühmt werden will, dann sollte man das alles gar nicht machen. Irgendwann möchte ich vor einem großen Publikum spielen.“
Vorbild Tim Benzko
Dass der Gladbecker den Sänger Tim Bendzko als Vorbild hat, ist, wenn man ihn singen hört, nicht verwunderlich. Florian Nienerza rettet selbst gern die Welt in der Innenstadt, oder singt vom seidenen Faden. „Es gibt Künstler, die faszinieren mich.“ Bendzko ist eben eines dieser Vorbilder, ähnlich wie auch der Popsänger Phillip Poisel. „In ihre Songs kann ich mich am besten hineinversetzen.“
Florian Nienerza selbst beschreibt sich als selbstbewussten, ehrgeizigen und auch mutigen Typ. Tatsächlich braucht er wohl all diese Attribute, um sich den kritischen Blicken und Ohren der Passanten zu stellen. „Ich will jeden Menschen mit meiner Musik überzeugen.“ Das gelingt ihm augenscheinlich ganz gut. „Seine Stimme ist toll“, lobt Jenny Aretz. Auch Daniel Nendza ist begeistert: „In einer Show hätte er große Chancen.“