Gladbeck. . Weil sein Gastspiel in Gladbeck am gleichen Abend stattfindet wie das Finale zwischen Dortmund und Bayern, verlegt der Kabarettist seinen Auftritt am 25. Mai auf 18 Uhr vor – so müssen die Zuschauer sich nicht entscheiden. Im Interview erzählt er vom Abschiednehmen und vom Fußball.

Dr. Ludger Stratmann (64) macht Schluss. Er will es in Zukunft ruhiger angehen. Als Mann der Bühne zelebriert er den Abschied mit einer ausgedehnten Tournee (120 Stationen) durch ganz Deutschland. Dabei spielt er auch in Gladbeck sein Programm „Dat Beste“. Dass dieser Termin ausgerechnet mit dem Champions League Finale am Samstag, 25. Mai, zusammenfällt, bereitet dem Kabarettisten Kopfzerbrechen. Wie die Lösung aussieht, erzählte er im Interview.

„Dat Beste“ am Finalabend – lieber Dr. Stratmann, wie konnte denn so etwas passieren?

Ludger Stratmann: Als wir die Tour geplant haben, stand der Termin doch noch gar nicht fest. Und bis zu dem Moment, wo das Finale feststand, lief der Kartenvorverkauf auch gut. Danach sind nur noch 40 Karten verkauft worden.

Und nun?

Als Fußballgeschädigter werde ich den Auftritt vorverlegen. Statt um 20 Uhr spiele ich in Gladbeck um 18 Uhr. 90 Prozent der Leute werden wohl kommen. Wer um 18 Uhr nicht kann, bekommt natürlich sein Geld zurück.

"Schalke-Fan durch und durch"

Wollen Sie auch Fußball gucken?

Klar. Ich bin zwar Schalke-Fan durch und durch, aber in diesem überregionalen Wettbewerb bin ich natürlich eindeutig für Dortmund. Der Pott geht über alles.

Nach über 30 Jahren machen Sie nun Schluss mit Touren. Was sollen Ihre Fans denn nun bloß machen?

Ich lasse denen ja noch ein Türchen offen. Diejenigen, die mich immer noch sehen wollen, können ja mal in mein Theater nach Essen reisen. Fernsehen mache ich auch weiter.

Welche Erinnerungen nehmen Sie denn aus Gladbeck mit?

Gladbeck war immer bombastisch. Ich gehe auf meiner Abschiedstour ohnehin nur an Orte, wo ich gute Erinnerungen an das Publikum habe.

Gibt es eine Nummer, die besonders gut zu Gladbeck passt?

In einem früheren Programm habe ich mich über diese Geschichte mit Glabotki lustig gemacht. Ansonsten frage ich bei meinen Auftritten immer, ob jemand aus Bottrop da ist. Nie zeigt jemand auf. Dann frage ich, ob jemand aus der Nähe von Düsseldorf kommt. Da melden sich alle. Der Bottroper schämt sich, aus Bottrop zu sein, weil das so ein Urbild von Ruhrpott ist.

"Ich habe so ein bisschen Angst"

Machen Sie sich auch über Gladbeck lustig?

Ach, Gladbeck, der Name ist ja schon phonetisch schöner. Nein, ansonsten mache ich mich nicht über Gladbeck lustig, nur mit den Gladbeckern, über die Bottroper.

Diese Tour ist Ihre letzte. Wird Ihnen denn nichts fehlen?

Vielleicht mal so eine gewisse Entkopplung von zu Hause. Ich habe so ein bisschen Angst, dass ich anfange, mein Haus umzubauen. Aber ich habe ja auch so genug zu tun. Und natürlich ist es ja auch für die eigene Eitelkeit schön, vor großen Hallen zu spielen. Das werde ich vielleicht manchmal vermissen.