Der Bottroper Unternehmerabend, der in regelmäßigen Abständen zumeist im Overbeckshof stattfindet, stand diesmal unter einem ganz anderen Stern. Wo sonst Referenten Vorträge zu wirtschaftlich relevanten Themen halten, durfte nun, bei der 23. Auflage, kein Geringerer als der Bottroper Dr. Ludger Stratmann Geschichten aus seinem Leben zum Besten geben.

Stratmann entpuppte sich als Zuschauermagnet. Nicht, dass dies überrascht, denn das Bottroper Comedy-Schwergewicht ist deutschlandweit berühmt aus dem TV und seinem bekannten Theater. Als „planlos“ outete sich das sympathische Bottroper Original im Vorfeld, ein Konzept oder gar vorbereitete Themen habe er nicht, so Stratmann. Es ginge also „einfach drauf los“.

20 Jahre Bühnenpräsenz

Zu Beginn zeigte der Mediziner, der seit 2002 sein Brot nicht mehr mit Diagnostik und Behandlung verdient, einen Einspieler über seine vergangenen 20 Jahre Bühnenpräsenz. Ob Guido Westerwelle oder Wolfgang Clement, ob auf RTL, WDR oder der ARD – Stratmann kann auf 20 abwechslungsreiche Jahre zurück blicken, in denen er mit so manchem Politiker seine Späße trieb.

Abgehoben ist Stratmann dabei nie. „Das hängt natürlich auch mit meinem Programm zusammen. Ich verkörpere den Ruhrpottler, der ist an sich ja schon auf´m Teppich geblieben“, sagt Stratmann.

Während seines Vortrags gab der Bottroper außerdem Einblicke in sein Privatleben. So plauderte Stratmann über seine Anfänge, als er mit seinem Bruder zusammen den Start in die Welt des Kabarett-Theaters wagte. Eine schöne Anekdote: „Einmal wollte das Grillo-Theater bei uns eine Aufführung spielen. Die kamen mit 30 Leuten für Technik und Organisation, als müsste man in unser’m Theater im Hinterhof spielen, dabei ist bei uns für alles gesorgt, das konnten die sich gar nicht vorstellen“. Stratmanns Frau übrigens, so sagt es die „Legende“, sind die Auftritte ihres Gatten, der sich gerne als Ruhrpottler durch und durch und mit echten Ruhrpott-Manieren gibt, peinlich. Nur sehr selten begleite sie ihren Mann daher zu den Auftritten.

Ob es ihn denn nie reizte, die Stadt zu wechseln, vielleicht in größere und vermeintlich interessantere Städte zu ziehen, wollte das Publikum wissen. „Wissen Sie, wenn du mit dem Alt-OB „per Du“ bist, willst du hier auch nicht weg“, erklärte Stratmann mit einem Augenzwinkern zu eben diesem Alt-OB Ernst Löchelt, der sich den Auftritt Stratmanns ebenfalls nicht entgehen lassen wollte.

Mit Dankbarkeit in der Stimme fügte er an, dass er von der Stadt immer Unterstützung erfahren habe und dies zu schätzen wisse. Worte, die man in Bottrop gerne hört.