Gladbeck. 87 Prozent der Gladbecker sind für die Wiedereinführung des alten GLA-Kennzeichens aus. Am Montag entscheidet der Kreistag in Recklinghausen über die so genannte „Kennzeichen-Liberalisierung“ – und es wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ein „Okay“ geben.
Am 24. April 2010 sprachen sich 87 Prozent der auf dem Marktplatz befragten Gladbecker für die Wiedereinführung des alten GLA-Kennzeichens aus. Seitdem hat das Thema bundesweit deutlich an Fahrt aufgenommen.
Am Montag, 12. März, entscheidet nun der Kreistag in Recklinghausen über die so genannte „Kennzeichen-Liberalisierung“ – und es wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ein „Okay“ geben.
Dann befasst sich noch der Bundesrat mit der Rückkehr der alten Kennzeichen. Der in dieser Sache mit federführende Professor Dr. Ralf Bochert aus Heilbronn sagte am Freitag in Castrop-Rauxel (CAS): „CAS und GLA können dieses Jahr noch funktionieren.“
GLA noch dieses Jahr? Damit würde ein echter Wunschtraum vieler Autofahrer wahr. Prof. Dr. Ralf Bochert sieht in diesem Projekt sogar einen „Königsweg“ für große Flächenkreise wie den Kreis Recklinghausen mit seinen zehn Städten.
„Solche Landkreise haben die Möglichkeit, ihre Akzeptanz bei den Menschen deutlich zu steigern, wenn sie mehrere Kennzeichen zulassen“, unterstrich der Professor am Freitag im Interview mit der WAZ-Lokalredaktion Castrop-Rauxel.
„GLA“ und „CAS“ - Produkte des 10-Städte-Kreises Recklinghausen
CAS und GLA seien in gewisser Weise ja auch Produkte des 10-Städte-Kreises Recklinghausen, so Prof. Bochert, der wörtlich dazu sagte: „Wenn Coca-Cola beispielsweise Lift und Sprite im Angebot hat, wäre es doch dumm, alle drei Produkte Coca-Cola zu nennen.“
Das klare Gladbecker 87-Prozent-Votum aus dem Jahr 2010 für die Kennzeichen-Liberalisierung stellt bundesweit einen Umfrage-Spitzenwert dar. Das Nikolaus-Urteil rettete Gladbeck im Dezember 1975 bekanntlich vor dem Zusammenschluss mit Bottrop, und so ist GLA noch viel mehr als in anderen Kommunen ein Stück Stadtgeschichte und ein Symbol der lokalen Identität und Eigenständigkeit.
„Die Gladbecker/innen identifizieren sich mit ihrer Stadt und wollen das auch deutlich machen“, sagt Bürgermeister Ulrich Roland. Im Interview mit der WAZ in Castrop-Rauxel unterstrich am Freitag auch nochmals Prof. Bochert diesen Aspekt:
„Die Städte sind den Menschen nahe“
„Die Städte, nicht die Kreise, sind den Menschen nahe“, sagte der Studiendekan des Studiengangs Tourismus-Management an der Hochschule Heilbronn, die die Umfragen gestartet hat. „Die Städte sind das Lebensumfeld, in dem man sich zu 90 Prozent aufhält. Man bewegt sich gar nicht so viel aus diesen Städten heraus. Hier ist das soziale Umfeld. Und diesen Bezug hätte man gerne symbolisiert. Das ist der Kern des Projekts der Kennzeichen-Liberalisierung.“