Gladbeck. . Zwei Brüder, die als letzte Mieter in einem der früheren Zechenhäuser der Deutschen Annington an der Uhlandstraße in Gladbeck leben, wollen aus der Siedlung nicht weg. Dabei sind die letzten Nachbarn schon vor Jahren ausgezogen. Die Zechenhäuser sollen abgerissen werden. Die Stadt pocht auf das Grundstück.
Karl und Helmut Reinisch geben nicht auf: Die Brüder, letzte Mieter in einem der vier Zechenhäuser an der oberen Uhlandstraße, wollen wohnen bleiben (WAZ berichtete). Jetzt haben sie Rechtsanwalt Gerhard Dorka mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt.
Alternativen abgelehnt
Die letzten Nachbarn in den Sechs-Familien-Häusern, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurden, sind schon vor Jahren ausgezogen. Die Zechenhäuser sollen abgerissen werden. Das innenstadtnahe 4700 qm große Grundstück gehört zu den Flächen, die im Zuge des geplanten Ausbaus der B 224 zur A 52 neu gestaltet werden sollen. Die Deutsche Annington hat es vor einigen Wochen der Stadt verkauft. Die letzten Mieter zum Auszug zu bewegen, ist noch Sache des Wohnungsunternehmens.
Etliche Versuche hat Annington schon unternommen: Karl (58) und Helmut (61) Reinisch haben sämtliche alternativen Wohnungsangebote und auch Umzugshilfen abgelehnt. Sie wollen in der Wohnung bleiben, in der schon Großeltern und Eltern lebten. Der Kündigung des Mietverhältnisses zum 29. Februar haben die Brüder widersprochen. Rechtsanwalt Gerhard Dorka argumentiert in seinem Schreiben an die Deutsche Annington damit, dass mit dem Baubeginn der A 52 auf Gladbecker Gebiet realistischerweise erst in ca. zehn Jahren zu rechnen sei. „Bis dahin“, so Dorka, „könnte das Grundstück zu den bisherigen Zwecken (Mieternutzung) weiter genutzt werden. Denn eine Zwischennutzung bis zum geplanten Autobahnbau wird nicht stattfinden.“
"Wir bereiten die Räumungsklage vor"
Ein Argument, das die Deutsche Annington offensichtlich nicht überzeugt. „Wir werden das Schreiben natürlich beantworten, bereiten aber auch die Räumungsklage vor“, teilte Pressesprecherin Katja Weisker auf Anfrage mit.