Gladbeck. . In Gladbeck soll der umstrittene Ausbau der Bundesstraße 224 zur Autobahn 52 über eine Tunnellösung kommen. Das schlugen Bund und Land NRW der Stadt am Montag vor. Einen Großteil der Baukosten in Höhe von 100 Millionen Euro will der Bund tragen.
Ein 1,5 Kilometer langer Volltunnel von der Phönix- bis zur Grabenstraße: Das ist der zentrale Punkt des „Angebots“ von Bund und Land für den Ausbau der B 224 zur A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet.
Dieses Ergebnis monatelanger, zäher Verhandlungen mit der Stadt stellten Landesverkehrsminister Harry K. Voigtsberger und der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann vom Bundesverkehrsministerium im Ratssaal des Gladbecker Rathauses vor. 100 Mio Euro will der Bund für dieses „entscheidende Zukunftsprojekt für die Stadt ausgeben“, so Bürgermeister Ulrich Roland, der das erzielte Verhandlungsergebnis als „fairen Kompromiss“ bezeichnete. Das Land NRW finanziert die städtebauliche Integration der Autobahn mit zehn Millionen Euro, davon trägt die Stadt maximal zwei Millionen Euro als Eigenanteil. Der Tunnel wäre einer der längsten in NRW.
Rat der Stadt will per Bürgerentscheid abstimmen
Nicht alle Forderungen der Stadt, die 2009 in einem Siebenpunktekatalog verabredet wurden, werden bei dem nun erarbeiteten Vorschlag erfüllt. Ein schlüssiges Baukonzept soll es zwar geben, es fehlt jedoch die gewünschte Anbindung des Gewerbeparks Brauck. Dafür wird es eine Parallelstraße zur A52 ab Bottrop (Höhe Ostermann) geben. Ebenso konnte der Überflieger beim Autobahnkreuz A2 aus Kostengründen nicht verhindert werden, soll aber „stadtverträglich gebaut“ werden. Bürgermeister Ulrich Roland: „Das Hauptziel ist erreicht: Die Autobahn verschwindet in einem Tunnel. Endlich kann die Stadt auf sehr großer Länge zusammen wachsen“. Der Rat der Stadt Gladbeck will über den Vorschlag, der einen städtischen Eigenanteil von zwei Millionen Euro vorsieht, per Bürgerentscheid abstimmen.
Der Tunneldeckel wird mit einer Stadtstraße „eine neue Stadtallee“ gestaltet. Zufahrt in den und und Ausfahrt aus dem Tunnel sollen sogenannte „holländische Rampen“ bieten. Die in Fahrtrichtung zu nutzen sind. Für den Bund sei dieses Projekt eins der wichtigsten Verkehrsprojekte, aber auch eine der kompliziertesten Baumaßnahmen, sagte der Parlamamentarische Staatssekretär Ferlemann. Er hob die Notwendigkeit einer guten Infrastruktur in der industriellen „Herzkammer Deutschlands“, dem Ruhrgebiet, Die Bewirtschaftschaftungskosten des Tunnels - 187.000 Euro im Jahr – übernimmt der Bund.
Mit dem Tunnel würde die bislang nördlich von Gladbeck in Gelsenkirchen Buer-West endende A 52 ein Stück nach Süden verlängert. In der Planung heißt es weiter, die A 52 an die A 2 anzubinden und dort ein neues Autobahnkreuz einzurichten. Bisher gibt es hier die Abfahrt Essen-Gladbeck zur B 224. Langfristig soll die A 52 auch die B 224 über Bottrop bis zur A 42 ersetzen. (mit dapd)