Gladbeck.

Gladbeck will zurück zum Autokennzeichen „GLA“. Wie bei 14 weiteren Kommunen ging dieser Wunsch offiziell zur NRW-Landesregierung. Für die Städte sei das eigene Kennzeichen stark identitätsstiftend und Ausdruck festen Bürgerwunsches.

Die Stadt Gladbeck will ihr eigenes Autokennzeichen „GLA“ zurück. Ganz offiziell brachte sie gemeinsam mit 14 weiteren NRW-Kommunen diesen Wunsch Richtung Düsseldorf auf den Weg. Bürgermeister Ulrich Roland hat das Begehren in einem Brief an Landesverkehrsminister Harry Voigtsberger gerichtet und ihn um Unterstützung gebeten.

Eine Studie der Fachhochschule Heilbronn unter Federführung von Prof. Ralf Bochert hatte die Stadt - und viele weitere Städte bundesweit - vor einem Jahr auf diese Idee gebracht. Bei einer Umfrage in Gladbeck erfuhr die „Initiative Kennzeichenliberalisierung“ der FH 87 % Zuspruch in Gladbeck. In anderen Städten war die Sehnsucht der Bürger nach ihrem alten Kennzeichen ähnlich groß. NRW-weit waren 17 000 Menschen befragt worden, eine eindeutige Mehrheit von 72,6 % sprach sich für die Wiedereinführung der alten Kennzeichen aus. Überraschend war, so die Studie, dass auch aus der jüngsten Altersgruppe (16 - 30 Jahre) über zwei Drittel dafür waren.

Ansinnen voran treiben

Diese Woche fand im Gladbecker Rathaus eine Konferenz der 15 NRW-Städte statt, die ihr altes Kennzeichen wieder einführen möchten. Einmütige Erkenntnis: Man will dieses Ansinnen voran treiben. Ziel ist, so Bürgermeister Ulrich Roland, eine gemeinsame Initiative in Richtung Landesregierung. Daher auch der Brief an den NRW-Verkehrsminister, da am 6. und 7. April die Landesverkehrsministerkonferenz stattfindet. In dem Brief bittet Roland den Minister, sich bei der Gelegenheit für die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen einzusetzen.

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Eine Arbeitsgruppe der beteiligten NRW-Städte arbeite nun die bestehenden Möglichkeiten der Wiedereinführung aus. Hingewiesen wird vor allem darauf, dass das Vorhaben nichts kostet. Auf der anderen Seite, so Roland, sei es für die Städte stark identifikationsstiftend, entspreche einem Bürgerwunsch, stelle ein Symbol füµr Heimat dar und sorge für Aufmerksamkeit. Das GLA-Kennzeichen sei somit eine Marke und werbe kostenfrei für die Städte.

Ebenso drücke das Zeichen Eigenständigkeit aus, „ohne dass damit eine Kreisuntreue verbunden ist“, so Roland, der bestätigt, dass für die Wiedereinführung eine kleine Gesetzesänderung nötig ist. Wenn aber alles gut verlaufe, könne das GLA-Kennzeichen nächstes Jahr wieder in den Straßenverkehr geschickt werden.

Vorbilder Hanau, Völklingen und St. Ingbert

Dann aber auch ausschließlich: Kommt „GLA“ zurück, werde es RE-Kennzeichen für Gladbecker Pkw nicht mehr geben. Dass alte Kennzeichen möglich sind, beweisen bereits die Städte Hanau, Völklingen und St. Ingbert, wo sie wieder eingeführt wurden.

In Gladbeck scheint die Liebe zum alten GLA-Kennzeichen recht hoch zu sein. Auch weit über 30 Jahre nach Abschaffung des ehemaligen Stadtkennzeichens fahren noch mehr 100 Autos mit „GLA“ herum. Auffallend oft seien dies alte VW-Käfer, weiß Bürgermeister Roland an Hand der Statistik.