Gladbeck. .

Bei den Fotos, die Mitglieder der Gladbecker Jugednfeuerwehr in der Pose des Hitlergrußes zeigen, handelt es sich um Einzelfälle. Zu diesem Ergebnis ist die Ermittlungskommission gekommen, die in den vergangenen Wochen jeden Stein umdrehte.

Zehn Wochen lang wurde bei der Gladbecker Feuerwehr jeder Stein zweimal umgedreht - mit dem Ergebnis, dass es keine „Anhaltspunkte gibt, die auf rechtsradikale Tendenzen innerhalb der Feuerwehr, inklusive der Gladbecker Jugendfeuerwehr, schließen lassen“.

So lautet der Kernsatz des 20-seitigen Abschlussberichtes der eigens für die interne Ermittlung gegründeten Kommission. Und so teilten es auch Dezernent und Kommissionsleiter Dr. Thomas Wilk und Bürgermeister Ulrich Roland der Presse mit. Es sei auch keinen Zusammenhang mit der rechtsradikalen Szene festzustellen, die es seit 2008 in Gladbeck gibt, so der Bürgermeister.

Hinweise auf Einzelfälle „inakzeptablen Verhaltens“

Danach sind die Fotos, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr in der eindeutigen Pose des Hitlergrußes zeigen und die im Dezember anonym an die Medien verschickt wurden, vermutlich Hinweise auf Einzelfälle „inakzeptablen Verhaltens“, so Dr. Wilk. Denn trotz intensiver Recherchen und der Aufforderung der Kommission, sie über etwaige weitere Fotos oder CDs, die im Umlauf sind, zu informieren, sind in den letzten zwei Monaten keine weiteren aufgetaucht. Ganz sicher ausschließen wollen allerdings weder Dr. Wilk noch Bürgermeister Ulrich Roland die Existenz weiterer Fotos. Es bleibt ein Rest Unsicherheit, zumal in der Zeit der Untersuchung anonym weitere Enthüllungen angekündigt worden waren, die aber nicht erfolgten. Sollten nun erneut Belege für rechtsradikales Verhalten auftauchen, so „werde man dem ebenso konsequent nachgehen wie seit dem Auftauchen des ersten Fotos am 17. Dezember“, versichert der Bürgermeister. Klar wäre dann aber, dass demjenigen nicht an einer Aufklärung gelegen sei, sondern an einer Beschädigung der Feuerwehr.

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Dass deren Image in der Öffentlichkeit durch die Hitlergruß-Affäre gelitten hat, verhehlt Feuerwehrchef Josef Dehling nicht. Und natürlich waren die Gladbecker auch Thema bei den Feuerwehren im Umkreis. Umso positiver sei jedoch die große Bereitschaft innerhalb der Feuerwehr gewesen, sich an der Aufklärung der Vorfälle zu beteiligen, so Dehling. Und man werde sich weiterhin mit dem Thema des Rechtsextremismus auseinander setzen. So wird es Fortbildungen auch für Betreuer mit mobim (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, für Demokratie, Geschichtsort Villa ten Hompel) geben. Die Beratungseinrichtung hat in den letzten Wochen bereits Gespräche mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, Betreuern und Führungskräften geführt.

Der Kommissionsbericht hat im übrigen keinen Einfluss auf die derzeit laufenden Disziplinarverfahren gegen die zehn suspendierten Mitglieder des Löschzugs Mitte. Sie hatten lediglich angegeben, dass sie die Hitlergruß-Fotos nicht den Medien zugespielt hätten.