Gladbeck. .

Der interne Konflikt in der Gladbecker Feuerwehr, insbesondere im Löschzug 42, schwelt weiter. Am späten Mittwochabend wurde bekannt, dass es in diesem Jahr einen weiteren Fall in der Hitlergruß-Affäre gab.

Die Bekanntmachung der Hitlergruß-Affäre hat ihn zusätzlich verschärft. Und das Kapitel ist wohl noch nicht abgeschlossen. Bekannt wurde am späten Mittwochabend, dass es einen weiteren Vorfall in diesem Jahr gegeben hat. Vermutet wird, dass die Veröffentlichung der Fotos im Zusammenhang mit den Protestaktionen stehen, die mit dem Boykott bei der Jahresabschlussübung ihren Anfang nahmen. „Davon distanzieren wir uns ausdrücklich“, betont jedoch ein Mitglied der Freiwilligen von Mitte im Gespräch mit der WAZ. Nach dem Motto „Ich lasse mir meine Feuerwehr nicht kaputt machen“, würden nun alle Beschuldigungen in Richtung der Protestler gehen.

Dass das Tischtuch zerschnitten ist, macht aber auch eine weitere Entwicklung deutlich. So teilten elf Mitglieder des Löschzugs 42 Feuerwehrchef Josef Dehling schriftlich mit, dass sie mit den zehn Kollegen, die den Einsatz bei der Jahresabschlussübung boykottiert haben, nicht mehr vertrauensvoll zusammen arbeiten können. Daraufhin setzte Dehling die zehn am 23. Dezember außer Dienst, gab ihnen schriftlich die Anweisung, weder an Einsätzen noch Übungen teilzunehmen. Dehling: „Über die weitere Verwendung als Mitglied der Feuerwehr werde ich Sie Anfang 2011 unterrichten.“

„Weitgehende Sprachlosigkeit“

Der Löschzug Mitte besteht aus rund 34 Mitgliedern, über 20 sind aktiv. Alle zehn Protestler zählen zum aktiven, jüngeren Kern der Freiwilligen. „Die Sicherheit der Feuerwehr ist weiterhin gewährleistet“, versichert der Feuerwehrchef auf Anfrage. Bei Alarm in Süd werde zum Löschzug Brauck nun der Löschzug Nord mit alarmiert. Der Löschzug Mitte sei weiter mit 14,15 Mann einsatzfähig.

Anders sieht das die Fraktion Soziale Liste. Vorsitzender Gerhard Dorka bezweifelt in einem Antrag an den Haupt- und Finanzausschuss die Funktionsfähigkeit des Löschzugs, nachdem zwei Löschfahrzeuge abgezogen worden seien. Er fordert zudem den Einsatz eines Vermittlers, um die „weitgehende Sprachlosigkeit zwischen den Beteiligten aufzuheben und weiteren Schaden von der Feuerwehr abzuwenden“. Feuerwehrchef Dehling kann sich eine solche Möglichkeit vorstellen. „Ich bin jederzeit offen für einen Schlichter.“ Von seiner Seite bestehe nach wie vor Gesprächsbereitschaft, die jedoch von Seiten der Protestler bisher nicht erwidert worden sei.